Zealotry - The Charnel Expanse

Review

Man kann wirklich vieles als Progressive, verschachtelt oder nicht leicht zugänglich nennen. Aber manchmal kann diese etwas gewagte Umschreibung auch als Ausdruck für mangelndes Feingefühl stehen und die ganze Sache in eine etwas unangenehmes Licht stellen. Genau diesen Fall haben wir bei der hier vorliegenden neuen Scheibe der Amerikaner ZEALOTRY.

“The Charnel Expanse“ schimpft sich der neuste Steich und umschrieben wird deren Stil im Pressesheet als Technical Dissonant Death Metal. Dabei trifft es die Genrebezeichnung im Grunde ganz ausgezeichnet, nur haben es sich ZEALOTRY sicherlich nicht so vorgestellt, dass es auch als Ausdruck für die untergründige Arbeit der Saitenfraktion herhalten kann. Irgendwie an ULCERATE erinnernd, ohne auch nur einmal deren Klasse zu erreichen, ist das Dargebotene weder Fisch noch Fleisch. Einerseits sind gerade die Gitarrenleads dafür zu wenig disharmonisch um die so einhergehende Finesse zu erhalten, andererseits befinden sich ZEALOTRY so weit von eigentlichen Melodienbögen entfernt, dass letztendlich nur der Eindruck entsteht, dass hier jemand unbedingt etwas Neues generieren wollte, ohne darauf zu achten, ob es denn auch funktioniert. Somit ist das Ergebnis wenig überzeugend, auch wenn die Rhythmusarbeit der Sechssaiter gar nicht mal so schlecht wäre. Selbiges gilt auch für die restlichen Musiker. Das Schlagzeug schafft es noch weitestgehend technisch versierte Spielereien abzuliefern, welche auch gut durch den Bass aufgefangen werden. Aber spätestens bei den monotonen und gleichförmigen Growls ist auch hier das Ende der Fahnenstange erreicht.

Somit hinterlassen ZEALOTRY im Grunde nur ein Fazit: Es ist durchaus mutig, neue Ufer zu erforschen, allerdings sollte man auch mit dem nötigen Fingerspitzengefühl rangehen. “The Charnel Expanse“ ist definitiv mutig aber wird sicherlich nicht jedem schmecken.

20.12.2013
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