Zarpa - Las Puertas Del Tiempo

Unglaublich, aber wahr: Diese Band wurde bereits 1977 gegründet! Zunächst existierten ZARPA bis 1988, danach legte man das Unternehmen zwar für längere Zeit auf Eis, doch schon 1992 versuchte die Band nochmals – wenn auch nur kurzzeitig – loszulegen und seit 1999 ist die Truppe wieder mit vollem Einsatz am Start.

Eine solche Zeitspanne bringt fast immer auch eine reichhaltige Diskographie mit sich, so auch im Fall ZARPA aus der Region Valencia, die mit „Las Puertas Del Tiempo“ ihr neuntes Studioalbum vorlegen, das zusammen mit einer Compilation und drei in Eigenregie aufgelegten Live-Scheibletten eine wahrlich imposante Kollektion abgibt.

Auch auf ihrem brandneuen Dreher kredenzen die Herren rund um Mastermind, Sänger und Gitarrist Vicente Feijóo erfrischenden, traditionellen Heavy Metal, der sowohl mit erdigem Hardrock unterlegt ist, aber auch griffige Heavy Rock-Sounds intus hat. Besonders gelungen, wenn auch leider für einen internationalen Erfolg immer noch eher kontraproduktiv, weil zu „exotisch“, empfinde ich die Sangesdarbietung.

Diese wird, wie bei vielen ihrer Landsleute dieser Generation, in der Muttersprache offeriert und past auf Grund seiner Melodik wirklich perfekt zur Musik dieser Band. Besonders in „Trovador/Trovador Electrico“ kommt die spanische Sprache gut zur Geltung, handelt es sich dabei doch um eine vielschichtige Komposition, die durch folkloristische Einsprengsel iberisches Flair versprüht und sich nach gefühlvollem Beginn zu einem feinem Banger entwickelt. Halleluja!

Auch wenn es erneut vorwiegend jene kleinen Fangruppen sein werden, die sich an Helden wie BARON ROJO oder TIERRA SANTA ergötzen können, die sich von „Las Puertas Del Tiempo“ angesprochen fühlen werden, bleibt die Hoffnung auf mehr. Vielleicht findet sich ja nun endlich auch einmal der eine oder andere Gourmet, der an sich auf Heroen wie ACCEPT, JUDAS PRIEST oder auch GRAVE DIGGER schwört und einmal eine für ihn noch unbekannte Band entdecken möchte, die Heavy Metal auf ähnlicher Basis, aber doch auf eigenständige Art und Weise zelebriert. Einzige Voraussetzung: Ein gewisses Maß an Toleranz für den Gesang!