Zadok - Deine Welt
Review
Nach einem ersten Schnelldurchlauf von ZADOKs „Deine Welt“ hätte ich die Band und ihr mittlerweile viertes Album – ohne genauer auf die Texte geachtet zu haben – vielleicht noch über den Klee gelobt, denn immer wenn Sänger Andreas Pohlmann wie die deutsche Ausgabe von Carl McCoy (FIELDS OF THE NEPHILIM) klingt, könnte man durchaus in Ehrfurcht auf die Knie fallen, aber metal.de ist kein Kindergeburtstag und unsere Reviews entstehen auch nicht während irgendeines Speed-Dating-Events. Also habe ich mir wie immer die Zeit genommen und ganz genau in das vorliegende Album reingehört.
Mit der immer noch als Begriff aktiven „Neuen Deutschen Härte“ hat „Deine Welt“ nur noch marginal zu tun, auch wenn Songs wie „Herz Aus Holz“ oder „Weisheiten“ riffmäßig definitiv dieser Sparte zuzuordnen sind, denn die meisten Tracks wirken zahnlos und verstaubt irgendwo zwischen RIEFENSTAHL und HEINZ RUDOLF KUNZE, ohne jedoch wirklich provokant oder mitsingtauglich zu sein: Deutschsprachiger Rock mit elektronischen Einsprengseln – Innovation geht anders. Besonders bedauerlich ist, dass mich „Gequälte Kreaturen“ in Ansätzen an das von RIEFENSTAHL deutlich zielgerichtetere „Ein Wort Von Dir“ erinnert. Auch dass die durch Keyboard-Einsatz aufgebaute Atmosphäre in Songs wie „Zu Den Fischen“ im späteren Verlauf völlig abhanden kommt, trägt nicht dazu bei, dass man das Album häufiger in den CD-Player einlegen möchte.
Unterm Strich bleibt ein handwerklich solides Album, das sich allerdings zu häufig an bereits vorhandenem Songmaterial anderer deutschsprachiger Rockbands orientiert (und dort zu einem Großteil wesentlich mitreißender ertönt), und mit Melodien bestückt ist, die leider kaum im Gedächtnis verweilen, wenig begeistern und auf Dauer sogar langweilen. Etwas mehr Abwechslung hätte dem Album definitiv nicht geschadet, vielleicht sogar ein wenig mehr Mut zur Provokation oder einfach nur ein Song, den man schlichtweg nicht mehr vergessen kann.
Zadok - Deine Welt
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Deutschrock, Elektro |
Anzahl Songs | 11 |
Spieldauer | 55:51 |
Release | |
Label | Eigenproduktion |