Yuppie-Club / Oh Yeah! Oh Yeahhhh! - 10 Reasons To Kill / New Age Of Corruption (Fucking Grind Split)

Review

Echt jetzt? Keine Scheiße? Ernsthaft? YUPPIE-CLUB, eine der beiden Bands auf dieser Split (die angenehmere von beiden, immerhin mit Mitgliedern einer der wohl ersten deutschen Grind-Kapellen, POPULAR BELIEF), schreibt im ziemlich cool gemachten Begleitschreiben, man fühle sich eng mit Bands wie EXTREME NOISE TERROR, DOOM, DEFECATION und RIGHTEOUS PIGS verbunden – und, okay, ja, die Richtung stimmt schon. Kann man so stehen lassen. Nur, dass YUPPIE-CLUB ein, zwei Ligen unter besagten Bands spielen, denn so stimmig der Stil der alten Briten irgendwo auch eingefangen wurde, Feeling oder dergleichen kommt hier kaum rüber. Stattdessen gibt es einigermaßen langweiliges Gebolze zu hören, das aber zumindest handwerklich gut gemacht ist. Was man nicht über die komplette CD sagen kann.

Denn OH YEAH! OH YEAHHHH! aus Palua, jenem kleinen Inselstaat im Pazifik, sind nicht nur die Exoten der Split, sondern auch die Verlierer. Waren YUPPIE-CLUB nur langweilig, sind OH YEAH! OH YEAHHHH! regelrecht schlecht. Ich weiß nicht wirklich viel über die wirtschaftliche und kulturelle Lage Palaus – und bin auch zu faul, wegen diesem Machwerk jetzt nachzugooglen -, sodass ich nicht weiß, ob der miese Sound den Möglichkeiten im Heimatland der Band geschuldet ist, oder ob das so soll. Selbst wenn, dann ist da ja noch das „Songwriting“, das in erster Linie aus Aneinanderkettungen übelst abgedroschenster Riffs besteht – wenn da überhaupt irgendwas aneinandergekettet wird, denn die allermeisten der 22 Songs mit der Gesamtlauflänge von über neun Minuten sind nicht länger als 30 Sekunden (fünf Stück schaffen es darüber, eines davon knackt sogar die Eine-Minuten-Marke) und bestehen eigentlich nur aus einem Riff, einigermaßen koordiniertem Gekloppe auf’s Schlagzeug  und ultra-verfremdeten Vocals.

Und sonst so? Erwähnenswert vielleicht noch die beiden Intros und das Outro, die von Jenny gesprochen werden, einer (hörbar) deutschen Dame, die uns zwischendurch immer wieder auf Englisch und mit ironischem Unterton erklärt, was eine Split ist und wie sie funktioniert. Danke!

Ja, ich weiß, das soll megamäßig old school, der echt krasse Scheiß sein, der so rumpelig ist, dass selbst den alten Briten Hören und Sehen vergangen wäre. Und überhaupt, ich habe die Message mit Sicherheit gar nicht verstanden. Aber die Briten (und viele, viele andere Grindcore-Bands) wissen/wussten immerhin, wie man Songs schreibt (und beherrsch(t)en die Kunst, gute Ideen exakt auf den Punkt zu bringen, nicht ausgelutschte Ideen so lange auszuwalzen, bis der Track 20 Sekunden lang ist). Das lässt sich nicht über beide Bands auf dieser Split behaupten. 4/10 Punkten für die „nur“ langweiligen YUPPIE-CLUB, 1/10 für die Nullnummer von OH YEAH! OH YEAHHHH!. Macht aufgerundet drei Punkte, dazu noch einen Punkt Abzug für Jennys recht unlustige, wenn wohl auch ironisch gemeinten Zwischenkommentare. Zeitverschwendung!

YUPPIE-CLUB:

Und es kommt noch schlimmer – OH YEAH! OH YEAHHHH!:

21.11.2013

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