„Magnum Opus“ – ein nicht gerade bescheidener Albumtitel, der vom mehr als gesunden Selbstbewusstsein des Yngwie Malmsteen her rührt. Doch der Mann ist nicht ohne Grund von sich und seinen musikalischen Fähigkeiten überzeugt, darf er sich doch zu den technisch-versiertesten Gitarristen aller Zeiten zählen. Zudem hat Yngwie Malmsteen in den 80ern eine ganze Generation von Gitarristen, vor allem durch seine damaligen Rising Force-Werke, maßgeblich beeinflusst. Seit Beginn der 90er bis heute zehrt er vom einstigen Ruhm und veröffentlicht regelmäßig Alben, die weniger durch Innovation als vielmehr durch Wiederkäuen altbewährter Stilmittel glänzen. „Magnum Opus“ von 1995 ist auch ein solches Album, in seiner Umsetzung um Perfektion bemüht, oft ohne den nötigen Funken Inspiration. Natürlich lebt dieses Album vom begnadeten Spiel Malmsteens, dessen Spektrum von atemberaubend flinken Soli, über treibende Riffarbeit bis hin zur klassischen Gitarre reicht und zu jeder Minute die Dynamik des Albums bestimmt. Da bleibt selbst für einen wahrlich starken Vokalisten wie Mike Vescera wenig Platz seine Stimme in den Vordergrund zu platzieren. Aber das Songwriting ist bei aller geballten 6-Saiten-Kompetenz nicht zur Nebensache verkommen. Die beiden treibenden Uptempostücke „Vengeance“ und „Fire In The Sky“ sowie der radiotaugliche Ohrwurm-Rocker „The Only One“ sind nicht zu verachten und beweisen, dass Yngwie Malmsteen auch kompositorisch einiges drauf hat. Ein typisches Yngwie-Trademark sind die der klassischen Musik entliehenen Arrangements, die auch mal in symphonische Tracks wie „Tomorrow’s Gone“ münden. Wie gesagt, der Mann versteht sein Handwerk. Nur verspricht allein dieser Umstand keinerlei Überraschungsmoment, hätte „Magnum Opus“ doch auch 8 Jahre früher seinen Hörern nichts Neues geboten. Nun wird dieses Album 8 Jahre nach seinem Release wiederveröffentlicht, unzwar in Form eines überarbeiteten Reissues. Doch wirklich lohnen tut sich die Neuauflage für Fans nicht. Das neue Booklet ist bieder aufgemacht und die Liner-Notes faktisch belanglos. Der einzige Bonus-Track „Tournament“ ist ein langweiliges 2-Minuten-Instrumental, das höchstens als schwache B-Seite durchgeht. Immerhin wird das Teil zum günstigen Midprice verkauft. Ob dies einen ausschlaggebenden Kaufanreiz darstellt, wage ich aber zu bezweifeln. Wer das Teil schon hat, kann sich Neuauflage getrost schenken.
wie grauslich. das ist selbst das hässliche original cover besser.