yelworC - Trinity

Review

Ja, wer hätte das gedacht ! Nach über 10 Jahren meldet sich die Dark Elektro-Kultformation yelworC mit einem neuen Album zurück. „Trinity“ stellt die überraschende Rückkehr einer Band dar, die in den 90er Jahren der Inbegriff für düsteren Elektro aus deutschen Landen war. Mitbegründer Dominik van Reich ist nicht mehr mit an Bord, Peter Devin hält nun alle Stricke in der Hand und zeigt sich für die komplette Produktion des Albums verantwortlich. Nach solch langer Pause waren die Erwartungen natürlich hoch, wurde man in solchen Fällen schon öfters vom einem Comeback ehemaliger Elektro-Grössen enttäuscht, so beispielsweise von Front242, deren neuer Sound quasi nichts mehr mit ihren genialen Alben zu Beginn ihrer Karriere zu tun hat. Bei yelworC ist diese Befürchtung allerdings unbegründet, denn schon die ersten Sounds auf „Trinity“ beweisen eindrucksvoll, dass yelworC ihrem Stil mehr als treu geblieben sind. In den nächsten 77 Minuten zelebriert Peter Devin anspruchsvollen Dark Electro, der einen mit seiner bedrohlichen Atmosphäre förmlich hineinzieht in eine Welt voller düsterer und kalter Maschinen, Dunkelheit und Bedrohung. „Trinity“ ist dabei alles andere als leicht zugänglich und entzieht sich mit seinen komplexen Soundstrukturen, den verzerrte Vocals und den düsteren Samples einem entspannten Hörgenuss. Es ist vielmehr eines dieser Alben, das man bewusst erschließen muss und in Verbindung mit den Lyrics im anspruchsvoll gestalteten Booklet erst nach und nach die vielen Facetten des Albums erkennen lernt. Fernab von Futurepop und auch fernab von clubtauglichen „Hits“ stellt „Trinity“ somit eine beeindruckende und beklemmende Rückkehr von yelworC dar, die sich nicht nur die „damaligen“ Fans entgehen lassen sollten. Sehr empfehlenswert !