Ye Banished Privateers - Hostis Humanis Generis

Review

KURZ NOTIERT

Da ziehen sie wieder durch die Häfen der schwedischen Karibik, um Landratten mit offenen Ohren die Schokoladenseite des Piratendaseins schmackhaft zu machen: Das Freibeuter-Ensemble YE BANISHED PRIVATEERS lädt wieder zur romantisierten Geschichtsstunde ein. Die Grundzutaten sind seit dem Vorgänger „First Night Back In Port“ gleich geblieben, wobei die Hitdichte deutlich höher ist. Die Songs sind einfach gehalten, decken allerhand Stimmungen von beschwingten Schunklern hin zu sentimentalen Seemannsliedern ab und speisen sich aus dem Fundus dessen, was Irish Folk und Pirate-Shanty zu bieten hat.

Das simple Liedgut täuscht aber gerne mal über die erfrischend aufwändigen Arrangements hinweg, seien es mehrstimmige Chöre oder glaubhafte Klangkulisse wie Möwengesang, Wellengang, knarrende Planken, Kanonenschüsse und dergleichen. Dazu kommt die Darbietung der Texte mit mal männlichem, mal weiblichem Lead-Gesang mit herrlich authentisch anmutender Intonation daher, sodass man in „Hush Now My Child“ oder „Rowing With One Hand“ direkt mit einstimmen möchte. Was der Platte allein fehlt, ist ein roter Faden. Es wirkt mehr wie ein loses Sammelsurium an Themen-Liedern.

Gut reingehen tut’s aber allemal – Charme haben YE BANISHED PRIVATEERS sowieso.

01.03.2020

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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