Ye Banished Privateers - First Night Back In Port

Review

Kumpanen, haltet das Bier fest – nach Zeiten des Raubzugs und auf See kehren Ye Banished Privateers zurück an Land und kippen „First Night Back In Port“ auf das abgegriffene Hafenkneipeninventar. Das dritte Album der 30köpfigen Crew hakt den Hörer unter und nimmt ihn beschwingt, unkompliziert und eventuell etwas angetrunken mit – über glitschige Planken, zwischen schmerbauchumspannenden, vor Dreck starrenden Freibeuterhemden und gischtgegerbten Bärten hindurch zu herzlicher Seemannsklönerei.

Der feminin dominierte Opener wirkt noch etwas handzahm und geordnet, womöglich fällt man als Pirat auch nicht mehr mit der Tür ins Haus. Danach ziehen Ye Banished Privateers alle Register für eine authentische Atmosphäre: Instrumente wie Akkordeon nebst Geflöte und Gefiddle, Kneipchoraura, hintergründliches Möwengeschrei, Wellengang und Hafentumult. Durch die skorbutgeprägte Aussprache („A Night At The Schwarze Kater“, „All The Way To Galway“, „We Are Ye Banished Privateers“) ist man sogar geneigt, sich imaginäre Speicheltropfen aus dem Gesicht zu wischen.

Dabei zeigen Ye Banished Privateers im Rahmen ihrer Möglichkeiten durchaus einige Facetten und Willen zur Dynamik: Heiseres Damengeschrei in „Cooper’s Rum“, marine Melancholie mit „Skippy Aye Yo“ und knödelige Schnulzstücke („I Dream Of You“), alles da. Aufgrund fehlender Knaller bleibt „First Night Back In Port“ eher ein Tipp für Freunde des eingeschränkt komplexen Lagerfeuergeschrammels, auf das man wirklich knapp 80 Minuten lang Bock haben muss.

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Ye Banished Privateers - First Night Back in Portbei amazon11,19 €
05.07.2017

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