„Yautja“ ist ein Sammelbegriff für eine außerirdische Spezies, die gemeinhin als Predator bekannt ist. Eines dieser Exemplare hat in den Achtzigern bekanntermaßen Jagd auf Arnold Schwarzenegger und seinen Trupp gemacht. Die hier gegenständliche Band aus Nashville, die sich ebenfalls YAUTJA getauft hat, setzt weniger auf dessen perfide Taktiken oder eine hinterhältig lauernde Herangehensweise. Der Sludge Grind des US-amerikanischen Trios bewirft seine Hörer viel lieber mit schweren Steinen, anstatt ihnen heimtückisch in die Irre zu führen geschweige denn aufzulauern.
YAUTJA machen keine Jagd auf Schwarzenegger
Wer angesichts dieser Genre-Bezeichnung an SOILENT GREEN denkt, sollte seine Erwartungen nicht zu hoch stecken – wobei „The Weight“ hier bisweilen vielleicht noch am nächsten kommt. Die Jungs aus Nashville setzen zwar mitunter auf punkige Impulsivität und Blast Beats, sind aber definitiv mehr auf der Sludge-lastigen Seite des Spektrums unterwegs, zumindest was ihr zweites Full-Length-Werk „The Lurch“ angeht. Die Musik ist dabei immer genau dann am besten, wenn sie sich wild durch den Acker pflügt wie im Opener „A Killing Joke“ oder in „Tethered“. Wenn der Sound dagegen im Midtempo trottet und auf die Schwere des Riffs setzt, dann schlafen einem mitunter die Füße ein.
Besonders hinderlich beim Genuss von „The Lurch“ ist, dass die Songs zwar durchaus interessante Ansätze und Riffs vorzuweisen haben, die gelegentlich eine Verwandtschaft zu den ruppigeren Ausbrüchen früherer MASTODON á la „Remission“ oder „Leviathan“ aufweisen. Diese bieten aufgrund ihrer hiesig dargebotenen Umsetzung aber maximal Material für eine Minute. Mit einer Durchschnittslänge von etwas über fünf Minuten pro Track ergibt sich hier ein riesiges Problem, das YAUTJA leider nicht wirklich geschickt managen. Wenn sie also wie erwähnt nicht kurz und knackig auf die Kacke hauen, sodass die Intensität dieses songschreiberische Manko aufhebt, dann merkt man relativ schnell, wie wenig Spaß das Album eigentlich macht.
Mit „The Lurch“ machen sie leider nur Oberflächliches richtig… immerhin.
Songs wie „The Spectacle“ oder „Clock Cleaner“ sind ganz schlimm darin und nerven mit ihrer Monotonie ungemein. Und das ebenfalls nicht gerade vor Charisma platzende Gebrüll hilft in Ermangelung von stimmlicher Abwechslung auch nicht wirklich. Man muss dem Album auf jeden Fall eine passende, raue Produktion sowie eine tadellose Leistung an den Instrumenten als Stärke attestieren. Beides macht einen unglaublich soliden Ersteindruck, sodass jeder Song auf den ersten Hör frisch klingt. Aber über den besagten Ersteindruck hinaus lässt das Interesse an „The Lurch“ rapide nach, da YAUTJA einfach wenig interessantes bieten, an dem man sich als Hörer festhalten möchte.
Vielleicht würde ein bisschen SOILENT GREEN’sche Komplexität bzw. NOLA-Affinität hier Wunder wirken?
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