Einen extrem steinigen Weg haben die Polen Yattering hinter sich. Nach Veröffentlichung der ersten zwei Alben („Human’s Pain“ & „Murder’s Concept“) gab es nämlich grosse Indifferenzen mit dem damaligen Label der Band, welche darin gipfelten, dass das letzte, bereits komplett eingespielte Album (schlicht mit „III“ betitelt) nie veröffentlicht wurde. Kein Wunder, dass man sich nach einem neuen Label umschaute und schliesslich 2002 mit Candlelight Records einen hoffentlich würdigen Partner gefunden hat. „Genocide“ ist nun die erste Frucht der Zusammenarbeit der Band mit ihrem neuen Label und man kann mit Sicherheit sagen, dass sie Freunden extremen Death Metals vorzüglich munden wird. Die Betonung liegt hierbei definitiv auf „extrem“, denn das neue Scheibchen zählt bestimmt zu den am schwersten verdaulichen Platten des Genres. Dazu tragen aber nicht nur die gnadenlos eingeprügelten Blastparts, die brutalen Grunts und die tonnenschweren Riffs bei, sondern vor allem auch die extrem technische Spielweise, die die vier Jungs an den Tag legen. Viele Breaks, viele Tempowechsel und etliche verfrickelte Gitarrensoli bestimmen das Geschehen. Eigentlich funktioniert das auch wunderbar und löst eine herrliche Welle voller Aggression und Raserei aus, nur verliert man sich manchmal doch etwas zu sehr in der Komplexität des Materials, wodurch die Songs einiges an Wiedererkennungswert verlieren. Es gibt aber auch Tracks, bei denen Yattering genau die richtige Balance zwischen Komplexität, Aggression und Eigenständigkeit gefunden haben. So würde ich jedem Interessierten z.B. „Rapist’s Victim“, „Temptation Of A Crime“ oder „Murder [You Are]“ an’s Herz legen. Erwähnenswert ist auch die bombastische Produktion, die die Brachialität von „Genocide“ noch zu intensivieren vermag. Trotz der bereits erwähnten Schwächen würde ich die Platte also auf jedem Fall allen empfehlen, die nicht wissen, wie sich ein ausgerenkter Nackenwirbel anfühlt, es aber schon immer mal erfahren wollten…
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