Das Hardcore-Genre rückt merklich in das Blickfeld experimenteller Musiker. Angesichts so genial-verrückter Bands wie Candiria, Dillinger Escape Plan oder The Postman Syndrome könnte man von einer „Progressive-Hardcore-Generation“ sprechen, die sich in den USA zusammenbraut. Die Punk-Roots abgestriffen, steht hier der rauhe, aggressive Hardcore-Sound im Vordergrund, der die Grundlage für ungewöhnliche Rhythmik, kakophone Harmonien und allerlei Stilausflüge in Bereiche wie Jazz-Fusion und Metal darstellt. Kurzum: musikalische Anti-Konformität ist ein wichtiges Motiv, wenn auch nicht das alleinige Ziel. Unter solchen Aspekten muß man Yakuza’s Album „Way Of The Dead“ bewerten. Die Band würfelt aggressiv-zerfahrene Noisecore-Attacken und psychedelische Melodienansätze a la Tool durcheinander. Kontraste, die dieses Album in der Tat interessant gestalten. Nicht zuletzt sind es die Ethnoausflüge (fernöstliche Percussionklänge, buddhistischer Mönchsgesang), die ihrem Anspruch ‚unkonventionelle Musik zu machen‘ Ausdruck verleihen. Da muß es einen auch nicht wundern, wenn der Sänger gerne mal das Mikro gegen ein Saxophon eintauscht. Dieses kommt vor allem auf dem letzten Track „01000011110011“ zum Zuge: eine monoton-relaxte Jazzsession, die sich über 43 Minuten (!) erstreckt. All das passt gut in das bunte Gesamtbild, welches allerdings durch die flache, unausgewogene Produktion einiges an Farbe einbüßt. Fazit: nicht überragend, aber interessant.
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