YAGE aus München spielen nach eigenen Angaben Mountain Rock, was sich bei genauerem Hinhören als eine Mischung aus Progressive und Post Rock entpuppt, der über weite Strecken ohne Gesang auskommt. Dieses Etikett sei dem Duo allerdings gegönnt, sind die beiden Protagonisten doch passionierte Bergsteiger und haben sich für ihr Album „Nordwand“ ganz offenkundig von der alpinen Gebirgswelt inspirieren lassen. Die Aufmachung der CD ist jedenfalls ganz stimmungsvoll, und auch musikalisch hat die Scheibe streckenweise nette Ideen. Vor allem die beiden längeren Stücke „Nordwand“ und „Rauher Knoell“ entführen atmosphärisch dicht in die Bergwelt jenseits der 2000er-Marke. Da wechseln die Gitarren zwischen Schrammelriffs und sanft gezupften Melodien und das Tempo zwischen langsamer Epik und schneller Dramatik. Wer da MASTODON raushören möchte, liegt sicherlich nicht ganz verkehrt.
YAGE haben das Konzept der „Nordwand“ nicht komplett durchgezogen – leider
Leider haben YAGE das Konzept der „Nordwand“ nicht komplett durchgezogen, und so überrascht das Album auch mit Songs vom Schlage „Antiheld“, „Indianer“, „Maschine“ und „Kaputt“ – leider im negativen Sinn. Denn das hört sich nicht nur auf dem Papier merkwürdig an, sondern hindert auch daran, sich in Gedanken in der Welt der Lafatschergipfel und der Moserkarspitze zu verlieren. Vor allem der Song „Zwicker“ mit seinen nervigen Rap-Passagen erinnert eher an Graffitis und brennende Mülltonnen als an die Erhabenheit der Bergwelt. Zugutehalten muss man „Nordwand“ und YAGE aber, dass die Songs flüssig und tight eingespielt sind. Das gilt auch für die Drums, die nur an manchen Stellen etwas zu knallig abgemischt sind. Wie gesagt, die Ausführung ist streckenweise schon gekonnt, aber thematisch wäre ein reines „Bergalbum“ atmosphärischer gewesen.
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