Ich muss eingestehen, dass ich nicht wirklich viele Bands aus dem benachbarten Frankreich kenne. Und ebenso wenig kannte ich bis dato den Sound von XTRUNK, den Franzmännern, die sich 1993 unter dem Namen MEDUSA gegründet haben, um sich 2003 in XTRUNK umzufirmieren.
Nun haben sie es geschafft ihr eigentliches Debütalbum ”Not In Vain“ auf den Markt zu werfen.
Ob das wirklich nicht umsonst war, wird sich zeigen. Mal sehen, was die so aufm Kasten haben.
Hört sich schwerstens nach melodischem Thrash an. Jedoch untermalt und ausgeschmückt mit so ziemlich allem, was auf dem Highway To Hell zu finden ist. Keyboards schleichen sich bereits von Beginn an ein, das ”Gethrashe“ ist kein reinrassiges. Es wird sehr viel gegrooved und schon der erste Track ”Short Of Breath“ signalisiert, dass sich die Franzosen nicht in eine Schublade stecken lassen, oder sich nicht festlegen wollen. Gegrunze, Power-Metal-Elemente, dann wieder clear Vocals, es ist also für jeden was geboten.
Hört sich schwerstens nach Kommerz an. Ein bisschen hier, ein bisschen da, hiervon und davon. Ist es aber nicht, die Jungs haben richtig was drauf und zeigen was sie können. Zumindest zum großen Teil. Technisch versiert und mit offensichtlicher Spielfreude legen sie mit ”Not In Vain“ eine zwar nicht ganz ausgereifte, aber dennoch sehr interessante Platte an den Tag. Nicht ausgereift deshalb, weil die Keyboards sich teilweise nach Grundschulniveau anhören. Weiterhin gefallen mir die clearen Vocals nicht. Eben diese sind ziemlich flach und ausdruckslos. Die Growls sind wesentlich prägnanter und auch imposanter. Wenn es also nach mir ging, bitte auf den klaren Gesang verzichten und entsprechend gesanglich zwischen Thrash und Death rangieren. Macht mit Sicherheit einen besseren Eindruck. Denn powermäßig geht da schon was ab. Beispielsweise bei ”Scream As Loud As You Can“. Ein toller Kracher im Death/Thrash-Bereich, auch wenn dann auf kurz oder lang wieder der ”Gesang“ einsetzt. ARGH! Der Sound ist top! Liegt auch nicht zuletzt daran, dass in den Fredman Studios gemixt wurde. (ARCH ENEMY, IN FLAMES; etc.)
Ich persönlich bevorzuge es ja mehr, wenn es kracht und knallt, ohne viel Trara, aber XTRUNK haben hier mit Sicherheit ein gutes Album abgeliefert für Freunde des modernen melodiösen Thrash/Death-Metal, die auch ein wenig auf emotionale Einlagen stehen.
Manchmal kann aber meines Erachtens weniger auch mehr sein.
:/ […](ARCH ENEMY, IN FLAMES; etc.) ??? Ist mir da eine neue Rechtschreibreform entgangen? Oder findet eine Einarbeitung bezügl. Form, Inhalt, Technik usw. nun gar nicht mehr statt? Schade, zuviele Köche :/