Erfreulich, dass sich im neuzeitlichen und mittlerweile unüberschaubar gewordenen Bastardgewusel des Metalcore immer noch Bands finden, die nicht um jeden Preis die Trendwelle reiten wollen, sondern einer der beiden Musikwelten in ihrer ursprünglichen und reinsten Form frönen. Die Amis von xLOOKING FORWARDx hat es auf den Hardcore-Pfad verschlagen, den sie bereits seit 1999 zusammen beschreiten und mittlerweile durch ihr drittes, offizielles Output zelebrieren. Das Quartett aus engstem Familienkreis (zwei Brüder, ein Cousin und ein „sehr enger Freund der Familie“ mischen hier mit) darf sich nach „The Path We Tread“ ohne wenn und aber auch musikalisch zu einer Familie zählen: Hardcore. Denn nichts Anderes bieten die 19 Tracks in ihrer kurzen Lauflänge von durchschnittlich eineinhalb Minuten: zu einer geballten Faust komprimierten, auf den Punkt kommenden, größtenteils klassischen Youth-Crew-Straight-Edge Hardcore. In diesem old-schooligen Gebräu haben SICK OF IT ALL wie auch MADBALL eindeutig ihre Spuren hinterlassen, wie z.B. der Albumanfang zweifellos belegt: ohne viel Umschweife geht’s mit typischem Riffing und Shouts in hohem Tempo ans Eingemachte. Allerdings sind die ersten paar Songs aufgrund eines fast ebenso straight wie die Musik gehaltenen Ablaufs und ihrer Struktur recht eintönig. Interessanter und eingängiger wird es erst zur Albummitte hin, wenn xLOOKING FORWARDx ihre moderneren Muskeln spielen lassen. Erst wenn sich langsam Melodien einzuschleichen beginnen, wenn die Riffs wahlweise punkiger oder mit einer deutlicheren Metal-Schlagseite versehen werden und das Tempo mit und ohne Breakdowns gewissenhafter im Hinblick auf langsamere Passagen variiert wird, jedoch nie ohne das Grundgerüst der Bostoner und New Yorker Tradition aus den Augen zu lassen, können xLOOKING FORWARDx ihr Potential ausspielen. „All Aces“ und „Heroes Of Your Revolution“ seien hier nur als zwei stellvertretende Beispiele genannt, deren konsequente, stilistische Weiterverflogung der Band beim Beschreiten ihres weiteren Pfades sicherlich gut tun würde.
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