XIII ist das geistige Kind des Isländers Hallur Ingolfsson, der mit Serpentyne sein bislang zweites Album vorlegt. Wie auch schon der Vorgänger Salt, entzieht sich Serpentyne jeglicher Einordnung in gängige Schubladen. XIII bewegt sich irgendwo in einer Grauzone aus Gothic, Alternative, düsterem Rock und einer Prise Doom, ist aber niemals nur einer dieser musikalischen Strömungen oder den jeweiligen Klischees zuzuordnen und läßt sich auch mit keiner anderen Band direkt vergleichen. Neben den originellen Riffs, besticht XIII vor allem durch den charismatischen, angenehmen Gesang von Hallur und die absolut starken Refrains, die jeder einzelne Song vorzuweisen hat und die sich sofort im Gehirn festsetzen. Man merkt sofort, daß hier ein Könner am Werk ist, der schon einige Jahre Musik macht, erstaunlicherweise alle Songs an einem alten Macintosh Rechner komponiert und sich dann nur für die anstehende Aufnahmen oder Konzerte einige befreundete Musiker hinzuholt. So versteht er es auch, über die immerhin mehr als 70 Minuten Musik, die diese CD bietet, niemals Langeweile aufkommen zu lassen und stets wieder Spannungsbögen aufzubauen und mit Hammermelodien aufzuwarten. Bei XIII wird aber nicht nur viel Wert auf die Musik gelegt, sondern auch bei den Texten und der Aufmachung der CD wurde mit viel Sorgfalt gearbeitet. Ein echtes Schmuckstück! Ende September tourten XIII in Deutschland, leider paßten sie aber rein gar nicht zu den beiden anderen beteiligten Bands, den Proggies Avalon und Sieges Even. Schön, daß die Isländer überhaupt auf Tour waren, aber nächstes Mal bitte mit einem passenderen Billing! Anspieltips: „Microfiction“, „Angel“, „Nowhere“, „Snakeeyes“, „Eden“
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