Die italienischen Wahl-Norweger XEPER sind bereits seit 2007 aktiv und liefern mit “Ad Numen Satanae” ihr viertes Album ab. Gut, bei drei Alben, die bisher unter ferner liefen rangierten, wird aller Erfahrung das vierte auch nicht wahnsinnig spektakulär sein. Könnte man zumindest meinen; neugierig machen allerdings die aufgeführten (Live-)Musiker von Krachprofis wie IMPIETY, GORGOROTH und SETHERIAL in der Besetzung von XEPER. Das könnte daran liegen, dass im skandinavischen Black Metal Jeder mit Jedem mal im Clinch liegt und die Besetzungskarusells auf 45rpm rotieren – oder dafür sprechen, dass die Musiker echte Qualitäten haben.
XEPER: Machen gute Musiker zwangsläufig gute Alben?
Handwerkliche Begabungen sind jedenfalls erkennbar. Tatsächlich liegt das Technisch-Dissonante von neueren SETHERIAL gar nicht so weit weg von XEPER. Das Faible für Chaos seitens IMPIETY wurde ebenfalls überzeugend in den eigenen Sound integriert. Ansonsten dominiert sauber gespielter, zeitgenössischer Black Metal der gelegentlich sogar Death-Metal-Terrain betritt und an BEHEMOTH zu Zeiten von “Satanica” und “Thelema.6” erinnert.
Das klingt auf dem Papier schon gut. In der Praxis ist das nicht schlecht, aber auch weit entfernt davon, ernstlich Bäume aus den Wäldern Norwegens ausreißen zu können. Die Momente zum Aufhorchen sind beispielsweise in “Under The Will Of Satan” oder “Riding The Spiral Of Lilith” durchaus vorhanden; sie haben nur Schwierigkeiten, sich festzusetzen. Zudem erweisen sich zwei Dinge an “Ad Numen Satanae” als Stimmungskiller: Der pappige Drum-Sound, bei dem vor allem die Snare furchtbar klingt und die Vocals. Im zweiten Fall ist es eigentlich ziemlich schade: Während der ersten Tracks weiß das giftige Gekreisch durchaus noch zu gefallen. Es ist nur schwierig, es auf Dauer des Albums auszuhalten.
“Ad Numen Satanae” – Gehobener Durchschnitt
Für mehr als gehobenen Durchschnitt reicht es bei XEPER daher leider nicht. Das ist nicht schlimm, denn es wird immer noch genügend Leute geben, die an “Ad Numen Satanae” durchaus Gefallen finden werden. Die wirklich eigene Marke, für die es sich lohnt, das hart erarbeitete Geld auszugeben, müssen XEPER allerdings erst noch entwickeln.
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