XASTHUR are dead, long live XASTHUR! So ähnlich beschrieb Kollege Werner den letztendlich doch weniger spektakulären Stilwechsel des kalifornischen Soloprojektes auf „Victims Of The Times“. Dieser Tage sind XASTHUR dann doch wieder XASTHUR, auch wenn Bandchef Scott Conner unmissverständlich klar macht, dass im neuen Album „Inevitably Dark“ Black Metal enthalten sein könnte, zukünftig vielleicht sein wird, aber nicht muss. So weit, so eindeutig. In jedem Fall schustert der 49-Jährige auf dem inzwischen 14ten Album so ziemlich alles zusammen, was man sich auch nur im Entferntesten von XASTHUR vorstellen kann – und das, da es eben offenbar so viel ist, auf einem Album von beinahe zwei Stunden Spielzeit.
Doch wieder Black Metal?
Die insgesamt 23 Tracks wurden von Conner allesamt Live aufgenommen, um diesen nicht den falschen Glanz einer perfekt polierten Produktion zu verliehen. Das ist gelungen. Darüber hinaus besteht „Inevitably Dark“ vollständig aus instrumentalen Stücken, was die Monotonie in aller Gänze auf die Spitze treibt. Letztendlich handelt es sich hierbei um einen wirren Zusammenschluss aus ominösen Dark-Ambient-Stücken (Titeltrack), Retrospektiven aus maximal rudimentären Black-Metal-Ansätzen („A Future To Fear II“) und gänzlich aus dem Ruder laufenden Songs wie dem primitiven Death-Metal-artigen Klöppel „Another Gutter“.
„Inevitably Dark“ lässt dazu keinerlei Stringenz erkennen, im Rahmen welcher Schlussfolgerung die Songabfolge sowie deren jeweiliger Inhalt so gewählt wurde, wie er sich schließlich darstellt. XASTHUR wirken auf ihrem neuen Album, obwohl es so klingt, nicht hilflos, viel mehr scheint sich Conner in einer gnadenlosen Fuck-Off-Attitüde zu befinden, sodass es schwerfällt, hier als neutraler Hörer auch nur irgendetwas Gutes zu finden. Dass sich das Geklimper zu allem Überfluss auch noch über diese extrem lange Spielzeit hinauszieht, sorgt inhaltlich auch nicht für Besserung.
„Inevitably Dark“ ist wirres Song-Unkraut
Es ist schwer vorstellbar, dass „Inevitably Dark“ selbst für die Schnittmenge zwischen leichten Ansätzen praktisch vollkommen nacktem Black-Metals der Marke MÜTIILATION und größtenteils recht einfältigem Dark Ambient interessant sein kann, da Scott Conner hier die im Einzelnen bereits fragwürdig erscheinenden Stilmittel mit einer plakativen Ignoranz zusammenwirft, die Ihresgleichen sucht. XASTHUR bleibt eine Sache für sich und driftet hiermit weiter in eher unerklärliche Sphären.
Wieso gibt es auch noch Leute die sich diesen Schrott kaufen? Eine Beleidigung, die allenfalls im Müll ihre Berechtigung finden könnte…
Als ich anfing Black Metal (oder so) zu hören, hätte ich das vermutlich aus Gründen der Edgyness verteidigt und mit Trueness im erweiterten Sinne begründet, aber das ist.. ähem.. nicht gut.
„Telepathic with the Deceased“ und „Defective Epitaph“ kann man aber durchaus empfehlen, wenn man eine Schwäche für „Schrott BM“ und ebensolchem Dark Ambient hat..
Xasthur waren nie meine Leidenschaft, umso lustiger, dass ich jetzt erst bei einer 2er Wertung und etlichen Verrissen, richtig hellhörig werde. Aber ein Prohecy Werk das so verrissen wird, hat man eben auch nicht alle Tage, da hört man natürlich mal rein. Zugegebenermaßen werde ich mit der Musik aber auch nicht wirklich warm. Ich bin allerdings auch nicht gerade ein großer Fan ambientlastiger Mucke, mit starker Depri Black Metal Färbung. Das geht alleine schon stimmungsmäßig wenig an mich an ran und ich glaube, wenn diese Musik irgendeine Qualität besitzen sollte, das kann ich jetzt selbst schwer beurteilen, dann wäre das der „gate opener“. Entweder inhaliert man die Stimmung von Kopf bis Fuss, oder man lässt es gleich sein. Davon abgesehen, ganz neutral betrachtet, sehe ich hier aber auch keinen wirklich guten Wurf.
Hab mal kurz reingehört und durch paar Tracks geskippt. Ist wirklich nicht so der große Wurf.
Meiner Meinung nach ist die „Subliminal Genocide“ bisher ohnehin das beste Album, dass der gute Herr auf die Menschheit losgelassen hat.
Xasthur sind ja neben Leviathan einer dieser US-Bands die Anfang/Mitte der 2000er versucht haben auf den DSBM-Zug aufzuspringen, was damals schon zig Bands besser umgesetzt haben. Beide Bands sind mittlerweile so in eine obskure Richtung abgedriftet die jedem der etwas mit halbwegs gut gemachter, stimmiger Musik anfangen kann, schwer fällt überhaupt anzuhören. Frag mich dann auch wie so etwas von Labels wie Lupus Lounge bzw bei Leviathan
Profound Lore finanziell tragbar ist während echt geile Bands keinen Plattenvertrag bekommen. Fragen über Fragen…
Ganz großes VETO bezüglich Leviathan! Die waren Anfang bis Mitte der 2000er neben Weakling sicher mit das Interessanteste was es im amerikanischen Black Metal gab und gerade wenn ich mir das letzte Leviathan Album „Scar Sighted“ von 2015 anhöre, vernehme ich da sehr forderne aber auch unglaublich düstere und spielerisch teils sehr anspruchsvolle Musik.
Im Gegensatz zu den unsägliche Stribor……äh Xasthur war Leviathan schon immer wesentlich atmosphärischer, konsistenter und vor allem einfach besser. Der hat sich eher durch die damalige Vergewaltigungsklage ins aus geschossen (wobei ich da nicht Mal weiß, wie das ausgegangen ist), aber Alben wie Tenth sublevel of suicide und Tentacles of Whorror waren so eklig und abartig, aber hervorragend gemacht, dass ich die Alben immer noch als Ami Speerspitze im BM ansehe.
Xasthur dagegen fand ich schon immer ziemlich Scheisse. Für mich versucht da einer weit über sein können hinaus Musik bzw. Vielleicht sogar Kunst zu produzieren. Einerseits ja lobenswert, aber unverdaulich ist der Kram für mich bisher schon immer gewesen. Wie Prophecy drauf kamen ausgerechnet den ins Labelroster aufzunehmen…aber gut mit Nachtmystium hat das Label ja nicht den ersten Kaputten aufgenommen….wobei man bei Nachtmystium ein deutlicheres musikalisches Können erkennt.
Zur besprochenen Platte: reingezappt und es wieder immer für Scheisse empfunden. Gibt mir nix und wirkt einfach nur dilettantisch….