Xandria - Universal Tales

Review

Galerie mit 20 Bildern: Xandria auf dem Knock Out Festival 2017

Anfang 2023 feierten XANDRIA mit einem neuen Lineup und „The Wonders Still Awaiting“ ihre Rückkehr, die Kollegin Sonja zu Lobeshymnen veranlasste. Knapp zwei Jahre und einige erfolgreiche Liveauftritte später gibt es einen Nachschlag in Form der EP „Universal Tales“. Gute Zeiten für Symphonic-Metal-Fans brechen an, denn nach DELAIN sind XANDRIA schon die zweite Band, die in gleicher Zeit erfolgreiche Comebacks feiert. Lohnt sich die EP, oder können wir getrost auf das nächste Album warten?

XANDRIA liefern einen Nachschlag zu „The Wonders Still Awaiting“

Vier neue Stücke liefert die neun Tracks starke EP. Der Opener „No Time To Live Forever“ ist ein bombastischer Symphonic-Metal-Brecher, der die Stärken der Gruppe um Gründungsmitglied Marco Heubaum bündelt. Opulente Orchester-Arrangements treffen auf ein solides Metal-Fundament, das sich hören lässt. Die Chöre und stampfenden Zwischenspiele sind komplett übertrieben und bekommen dadurch genau den Bombast, den dieses Genre braucht. „Universal“ ist im Direktvergleich zahmer und poppiger, doch liefert die oben genannten Trademarks in reduzierter Form ebenfalls. Der Refrain ist hingegen ein ziemlicher Ohrwurm.

Auf „200 Years“ gastiert Ally Storch mit ihrer Geige, wodurch die Nummer eine starke Folk-Schlagseite bekommt und an ein NIGHTWISH-Lied aus „Imaginaerum“-Zeiten erinnert. „Live The Tale“ ist eine klassische Symphonic-Metal-Nummer, die den immensen klanglichen Umfang von Sängerin Ambre Vourvahis zeigt. Mit dieser Verpflichtung ist Heubaum ein echter Glücksgriff für seine neue Besetzung gelungen.

Die vier beigefügten Orchester-Versionen, die die EP komplettieren, sind eine nette Dreingabe für Menschen, die gerne einzelne Spuren aus ihren Lieblingssongs analysieren. Es fällt auf, wie viel abseits der „klassischen“ Rockbesetzung passiert und manche Passagen haben Filmscorequalität.

„Universal Tales“ ist ein gutes Dessert zum aktuellen Albumzyklus

Ähnlich wie DELAIN, die das Ende des Albumzyklus von „Dark Waters“ mit „Dance With The Devil“ feiern, liefern auch XANDRIA ein Dessert zu „The Wonders Still Awaiting“ ab. Fans der neuen Besetzung können bedenkenlos zugreifen, denn in Zeiten, wo NIGHTWISH manchen zu verkopft erscheint, liefern diese Bands die Epik und den Pathos, den wir von früheren Alben der finnischen Großmeister gewohnt sind.

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16.11.2024

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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