Xandria - The Wonders Still Awaiting

Review

Galerie mit 20 Bildern: Xandria auf dem Knock Out Festival 2017

Sechs Jahre nach ihrem letzten Studioalbum „Theater Of Dimensions“ melden sich XANDRIA in fast komplett neuer Besetzung mit ihrem neuen Werk “The Wonders Still Awaiting“ zurück. So gruppieren sich um Mastermind Marco Heubaum als neue Bandmitglieder Robert Klawonn an der Gitarre, Tim Schwarz am Bass, Dimitrios Gatsios an den Drums sowie Ambre Vourvahis an den Vocals. Neues Lineup, neue Sängerin – alles neu? Könnte man meinen. Wie viel “typisch“ XANDRIA steckt in “The Wonders Still Awaiting“, und was ist alles anders?

XANDRIA sind wiedergeboren

Auf den ersten Blick scheint es, als hätte sich gar nicht so viel verändert. Ein episches Albumcover mit einem fantastischen Motiv, 13 Songs, von denen keiner unter vier Minuten, die Mehrzahl sogar deutlich über fünf Minuten lang ist. Eine Sängerin, die opernhaft singen kann. Klingt erst einmal wie typische XANDRIA-Kost. Aber das war noch länst nicht alles, was in “The Wonders Still Awaiting“ steckt.

XANDRIA haben als erste Single den Song “Reborn“ ausgekoppelt, und genau dieses Gefühl beschleicht den Zuhörer tatsächlich beim Anhören dieses Albums. Mit “The Wonders Still Awaiting“ hat die Band eine neue Ebene erreicht und die Ecke „ist halt ’ne Band mit Opernsängerin“ endgültig verlassen. Schon der Opener “Two Worlds“ präsentiert sich deutlich härter und vielseitiger, als man es von XANDRIA gewohnt ist.

Das liegt nicht zuletzt am Neuzugang an den Vocals, Sängerin Ambre Vourvahis. Sie beherrscht nicht nur Clean-Gesang und Operntöne, auch Screams und Growls hat sie in ihrem Repertoire, wie sie zum Beispiel in “The Maiden And The Child“ eindrucksvoll unter Beweis stellt. Eine erfrischende Abwechslung nach der zwar technisch einwandfreien, aber manchmal arg sterilen und recht einseitig opernhaften Sangesleistung ihrer Vorgängerin.

Titeltrack “The Wonders Still Awaiting“ ist eher eine typische Symphonic Metal-Hymne, aber auch ein sehr fieser, schöner Ohrwurm, den man unter Garantie eine Weile mit sich herumträgt. Ebenfalls vertreten ist die Balladenkategorie mit dem gefühlvollen Titel “Your Stories I’ll Remember“, der eine weitere eindrucksvolle Facette von Ambre Vourvahis‘ Vielseitigkeit zeigt und beim ein oder anderen Zuhörer auf die Tränendrüse drücken dürfte.

Das Tüpfelchen auf dem sprichwörtlichen I liefert der Gastbeitrag von Ralf Scheepers von PRIMAL FEAR im Song “You Will Never Be Our God“. An Bombast wird auf “The Wonders Still Awaiting“ ebenfalls nicht gespart. So unterstützen XANDRIA auf dem neuen Album sowohl ein 40-köpfiger klassischer Chor, Ally Storch von SUBWAY TO SALLY mit diversen Geigen- und Cello-Beiträgen und gar der bekannte bulgarische Kinderchor des nationalen Radios BNR. Gänsehaut und ein wahres Bad im Soundmeer sind also vorprogrammiert.

“The Wonders Still Awaiting“ – welche Wunder warten noch?

XANDRIA setzen uns mit diesem Album ein fettes Brett vor, das viel Spaß macht und Fans des Genres ganz sicher begeistern wird. Das gesamte Album fetzt, die Songs gehen quasi nahtlos ineinander über und sind sowohl hervorragend produziert und gemischt als auch thematisch interessant umgesetzt. Längen gibt es kaum, außer dass so mancher Song gefühlt musikalisch zum Teil schon endet, bevor es noch einmal richtig los geht – das alte Motto “fasse dich kurz“ kennt bei XANDRIA niemand mehr, das ist bei diesem Album aber auch gar nicht so schlimm. Wir dürfen gespannt sein, was XANDRIA sonst noch für uns in petto haben!

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29.01.2023

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