Xandria - Salomé - The Seventh Veil

Review

Galerie mit 20 Bildern: Xandria auf dem Knock Out Festival 2017

Bielefeld gibt es nicht. Und doch geben XANDRIA vor, eben dort herzukommen. Und als scheinbaren Beweis werfen sie in regelmäßigen Abständen Alben auf den Markt, die nicht sonderlich innovativ sind und in ihrer Mittelmäßigkeit Genre-Größen wie NIGHTWISH gnadenlos hinterherhinken.
Das neueste Werk hört auf den Namen „Salomé – The Seventh Veil“ und wird der orientalischen Exotik, die diese Worte zum Ausdruck bringen, kaum gerecht. Natürlich gibt es die ein oder anderen Einsprengsel nahöstlicher Melodik, im Großen und Ganzen klingen XANDRIA aber durch und durch europäisch und wenig innovativ.

Vor einigen Jahren hatte das Quintett mit „Ravenheart“ ihren einzigen echten Hit geschrieben. An diesen fühlt man sich beim Albumopener „Save My Life“ sofort erinnert. Die Harmonien und Teile der Melodie weisen große Parallelen auf. Dass man just diesen Song auch noch als Single-Auskopplung gewählt hat, wirkt befremdlich. Statt mit einem mutigeren Track wie dem folkloristisch angehauchten „Sisters Of The Light“ oder dem mit genau richtig dosiertem Männergesang veredelten „Only For The Stars In Your Eyes“ ein Zeichen der Innovation zu setzen, gibt man sich somit voll und ganz der Stagnation hin.
So machen Xandria es sich durch die Art der Präsentation des neuen Songmaterials unnötig schwer. Anstatt die durchaus vorhandenen Stärken nach außen zu kehren, hält man die experimentelle Ader krampfhaft zurück, um die in klassischen Popmusik-Gefilden gewonnen Fans nicht wieder zu verschrecken. Wer die starken Momente dieses Albums erleben will, muss sich durch allzu viele erschreckend langweilige und gesichtslose Stücke kämpfen. Interessanterweise tummeln sich die interessanteren Ideen allesamt im hinteren Teil der Scheibe. Für ein über die volle Distanz hörenswertes Album reicht es hingegen nicht.

Für eine Band von XANDRIAs Status in der nationalen Musikszene ist „Salomé – The Seventh Veil“ schlichtweg eine Enttäuschung. Als Debüt einer namenlosen Newcomerband würde das Album wohl in Ordnung gehen, wer es aber auf dem vierten Album immernoch nicht schafft, eigene Akzente zu setzen, wird das reinigende Gewitter innerhalb der überrepräsentierten Female-Fronted-Szene nicht überstehen. So lange es noch Bands wie AFTER FOREVER, WITHIN TEMPTATION oder eben NIGHTWISH gibt, braucht dieses XANDRIA-Album kein Mensch.

05.06.2007

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3 Kommentare zu Xandria - Salomé - The Seventh Veil

  1. Anonymous sagt:

    Ich versteh diese Band nicht. Mit "Kill the sun" haben Xandria ein Klasse Debut abgeliefert. "Ravenheart" hatte zwar ein paar Durchhänger, war aber insgesamt doch ein recht gutes Album. Der dritte Streich "India" war echt super. Der Titelsong, "In love with the darkness", "Fight me" und "Now & forever" waren echte Ohrwürmer, auf den Punkt gebracht, abwechslungsreich und mit klarer Struktur. Und dann das hier. Ich hab eigentlich nichts gegen orientalische Melodien, aber langsam sollten sich Xandria mal etwas Neues ausdenken. Die Musik hat anno 2007 beträchtlich an Niveau verloren. Von einem Ohrwurm wie "Ravenheart" und "Fight me" es waren, fehlt jede Spur. Hinzu kommt eine Eingängigkeit, die schon fast als krankhafte Monotonie ausgelegt werden kann. Fast alle Songs klingen gleich und haben wirklich gar nichts Neues, was ich wirklich sehr schade finde. Besonders gut haben mir immer die Balladen gefallen, wie "Eversleeping" und "Who we are and who we want to be", aber auch eine schöne Ballade ist hier nicht zu finden. Es gibt zwar ruhigere Songs, aber eben keine guten. Aber es gibt zum Glück auch ein paar positive Dinge. Lisa singt manchmal doch schon sehr opernhaft, was besser zu der Musik passt, als der bereits bekannte normale Gesang. Eine weitere Überraschung ist der Song "Firestorm", in dem sogar Growls auftauchen. Hier verneigt man sich in Richtung After Forever. Obwohl ich Black Metal dem Death Metal vorziehe, finde ich, dass das zur Musik passt. Mehr positive Sachen kann ich hier aber leider nicht finden. Ich kann nur hoffen, dass sich Xandria für das nächste Album mehr Zeit nehmen und mal wieder gute Songs schreiben. Dabei sollten sie sich an "India" orientieren, da dies das bisher stärkste Album der Band ist. Als letztes lässt sich nur noch sagen, dass dies für ein viertes Album, wo man eigentlich ein gewissen Grad an Reife und Niveau erwarten kann, echter Müll ist.

    1/10
  2. Anonymous sagt:

    Eigentlich stimme ich dem Review voll und ganz zu, dennoch muss ich sagen, dass ich die orientalischen Elemente sehr erfrischend fand.
    Doch leider reichen die nicht, um meinen schlechten Eindruck von der Band in einen guten umzuwandeln.
    Der Gesang ist zwar lieblich, doch dünn wie Heidi Klums Taille und vollkommen ausdruckslos. Die eine Hälfte der Songs empfinde ich als reinen Nightwish-abklatsch, die andere Hälfte als weichgespülten Goth-Pop für Top Of The Pops.
    Sprich: Kann man einmal hören, dann war’s aber auch schon!
    Als Einstieg in die Gothic Metal Richtung mit weiblichem Gesang zwar durchaus ausreichend, doch für jeden, der wenigstens zwei weitere Platten der Sorte im Schrank zu stehen hat eine pure Beleidigung für gerade die zwei Platten! Wobei ich als Einstieg, wenn es denn mit dieser Band sein muss, dann doch eher "Ravenheart" empfehlen wurde.
    Das Gesamturteil also: FINGER WEG!

    2/10
  3. gollum2000 sagt:

    Meine Wertungen zu den einzelnen Songs:
    Save my Life 9/10; Vampire 7/10; Beware 9/10; Emotional Man 9/10; Salomé 7/10; Only For The Stars In Your Eyes 8/10; Firestorm 8/10; A New Age 8/10; The Wind And The Ocean 9/10; Sisters Of The Light 7/10; Sleeping Dogs Lie 9/10; On My Way 10/10! Gesamtwertung: 8,3/10

    8/10