Nach dem bombastischen Erfolgsalbum „Sacrificium“ legen die Bielefelder von XANDRIA nun mit der EP „Fire & Ashes“ die zweite Scheibe vor, bei der sie von der niederländischen Sopranistin Dianne van Giersbergen unterstützt werden. Drei brandneue Songs, zwei Remakes von XANDRIA-Klassikern aus den Jahren 2004 und 2005 sowie zwei Cover-Versionen sollen die Zeit zum folgenden Album überbrücken.
Gleich der erste Track „Voyage Of The Fallen“ lässt das Symphonic Metal-Fan-Herz höher schlagen: Schnelle, rhythmische Gitarren wie zu den besten NIGHTWISH-Zeiten, volle Chöre im Refrain und elfengleiche Vocals von Dianne van Giersbergen, die Ende 2013 Sängerin Manuele Kraller ablöste. Trotz emotionaler Gitarrensoli wirkt der Song recht überladen, geht wenig ins Ohr, das Arrangement scheint mehr als ausgereizt.
„Unembraced“ erinnert mit elektrischen Keyboardsounds zu Beginn XANDRIAs Anfänge im Gothic Metal-Bereich, baut sich danach aber symphonisch auf. Der Song ist sehr progressiv und zeigt Diannes unglaublich starke Stimme. Leider insgesamt etwas belanglos. Die Ballade „In Remebrance“ hingegen erreicht den Hörer emotional und überzeugt mit kraftvollem Gitarren-Solo und dem rhythmischen Break vor dem letzten Refrain.
Den Versuch, einen MEAT LOAF-Song – I’d Do Anything For Love (But I Won’t Do That) – zu covern, werden Fans wohl gespalten aufnehmen. Auf jeden Fall mutig. In dem Fall scheint das Cover aber durchaus gelungen zu sein, das Symphonic Metal-Gewand steht dem Song ausgezeichnet und Dianne stellt einmal mehr ihre stimmliche Wandelbarkeit unter Beweis. Der Rhythmus reißt definitiv mit.
Mit den Remakes von „Ravenheart“ und „Now & Forever“ erinnert man sich an die „alten“ Scheiben mit Sängerin Lisa Middelhauve. Wie es Remakes und Cover-Versionen so an sich haben… meist gefällt, was zuerst gehört wurde. Ganz nett, aber nicht anhebend. Wobei „Now & Forever“ wohl noch besser gelungen ist.
Das Sonata Arctica-Cover ist auf dieser EP die wohl größte Überraschung und zeigt XANDRIA-Sängerin Dianne van Giersbergen mit rockigen Vocals teils ohne klassische Gesangstechnik, die Kombination aus Chören und elektronischen Elementen ist erfrischend – klarer Anspiel-Tipp.
Fazit: Alles irgendwie „ganz nett“, aber mit recht wenig… „Seele“. Technisches Können, keine Frage, aber etwas lieblos, das Ganze. Ausgefeilte Arrangements, die aber leider etwas überladen wirken. Da freuen wir uns doch lieber wieder auf ein richtiges, neues Album.
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