Mit „Another Me“ liegt mir mal wieder ein Album einer französischen Band vor. Glaubt man der bandeigenen Website, stammen die vier Jungs aus der französischen Riviera und haben sich mit mehr als 300 Gigs ihre Live-Sporen bereits mehr als verdient. Trotz allem scheint es (noch) nicht für einen Labelvertrag gereicht haben, also wurde „Another Me“ auf eigene Kappe produziert und released.
Ob die Welt dieses Album unbedingt braucht, bleibt auch nach mehreren Durchgängen offen, denn X-Y kommen zuallererst schon mal mit einem unglaublich einfallslosen Bandnamen daher und bieten in ihren 13 Songs, wovon einer als kurzes, sinnentleertes Interlude fungiert, eine breite, stilistische Palette. Natürlich hält sich das gesamte Material im Bereich des radiotauglichen Alternative Rock auf, die einzelnen Songs variieren aber trotzdem anständig. Das wäre an sich ja lobenswert, wären da nicht die unüberhörbaren Parallelen zu bekannteren Genre-Acts. Neben Anleihen von LINKIN PARK, lugen auch die Kollegen von NICKELBACK und 3 DOORS DOWN immer wieder einmal um die musikalische Ecke. Während Titel wie der Opener „Amnesia“ oder das atmosphärische „Alone“ durch ihre eingängigen, starken Melodiebögen überzeugen können, ist ein Track wie „Hate Me“ im Gegensatz dazu eher unbrauchbar und wirkt etwas uninspiriert.
Dieses Auf und Ab zieht sich durch das gesamte Machwerk, sodass zum Schluss ein etwas zweispältiger Gesamteindruck zurück bleibt. Was wollen X-Y denn nun sein? Crossover-Metaller oder Pop-Rocker? Ich habe absolut nichts gegen die Vermischung verschiedenster Elemente und Stilistiken, bin sogar ein Fan solcher Bands, so ganz passt die Mischung bei X-Y aber leider nicht zusammen. „Another Me“ hat zwar trotz allem starke Momente und einige gute Titel zu bieten, alles in allem kommt die Platte aber nicht über den Durchschnittsstatus hinaus. Vielleicht gibt‘ ja beim nächsten Mal mehr – we will see…
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