V8WANKERS-Vordenker und Rotzkehlchen Lutz Vegas hat offenbar eine Menge Freizeit. Deswegen hat er neben „Hell On Wheels“, dem neuesten Output seiner Street-Rock’nRoll-Formation gleich noch eine Kapelle samt Album am Start: WYLDFYRE.
Unterstützt von Sudi von SIXES AND SEVENS an der Gitarre sowie Tom und Hirzel von TEDDY CONETTI an Schlagbass und Schlagzeug huldigt der Meister hier seinen Vorbildern, die anhand verschiedener Coversongs zu erkennen sind. Neben den üblichen Verdächtigen aus Australien und Wales, denen mit „Rocker“ und „No Class“ Referenz und Ehre erwiesen werden, wagt das fröhliche Quartett sich auch an die Rockabillylegende Johnny Burnette und deren Klassiker „Lonesome Train“ heran. „Rip It Up“, seinerzeit ein großer Erfolg für Little Richard und später auch für Elvis Presley, werden hier ebenso wie der TEN YEARS AFTER-Stampfblues „My Babe“ punkig-rotzig umgesetzt.
Der gleichbleibende Psychobillysound von WYLDFYRE wirkt trotz (oder wegen?) teils RAMONES-mäßig Gitarrengeschrubbe und sehr hörenswertem Sportbass (SO geht Slappen!) auf Dauer ermüdend. Auch passt Herrn Vegas‘ durchweg unmelodischer Gesang kaum zu dem ausgewählten Songmaterial. Wer das Rockabillyalbum „Lemmy, Slim Jim & Danny B.“ von der gleichnamigen Band um STRAY CATS-Schlagzeuger Slim Jim Phantom und den MOTÖRHEAD Lemmy kennt, kann sich denken, wie der Sangesmann hier klingt. Einzige, dafür aber richtig tolle Ausnahme ist hierbei der bereits erwähnte AC/DC-Coversong „Rocker“, der von akustischer Gitarre und flockig daherklimperndem Honky Tonk-Piano getragen wird. Total geil!
Apropos geil: die nette Dame, die an Gwen Stefani erinnernd und über die Theke tätowiert aus einem -vermuteten- Ford Thunderbird, Baujahr 1957, verführerisch mit ihrem Bikini-Oberteilchen winkt, soll als optische Zugabe nicht verschwiegen werden.
Und a propos Zugabe: obwohl WYLDFYRE großzügig sind und zu den regulären elf Titeln noch mal sieben Bonustracks packen, kann ich „Can You Say Kool?“ aus den genannten Gründen nicht empfehlen. Pogofreunde und Fans von THEE FLANDERS, MAD SIN und vielleicht THE BOSSHOSS sollten mal ein Ohr riskieren.
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