Wumpscut - Siamese

Review

Auch 2010 ist es wieder soweit – ein neues Album von :WUMPSCUT: steht in den Regalen und inzwischen weiß man wirklich nicht mehr, ob man sich nun darüber freuen soll oder nicht. Zu große Enttäuschungen musste man in den letzten Jahren über sich ergehen lassen und zu viele Alben, die die Fangemeinschaft immer wieder spalteten.

Auch bei „Siamese“ wird dies wieder der Fall sein, denn auch das neueste Werk von Rudy R. dürfte wieder für reichlich Diskussionsstoff sorgen. Bei vielen wird erneut ein zwiespältiger Eindruck zurückbleiben, denn auch „Siamese“ bietet wieder Licht und Schatten – die Zuordnung dürfte dabei individuell allerdings durchaus unterschiedlich ausfallen. Auffallend ist der zunächst sehr wüste Beginn des Albums, denn „Falling From Lucifers Grace“ startet mit dreckigen Gitarren und auch der Song an sich ist eine eher wilde Angelegenheit, erinnert somit durchaus an vergangene Zeiten. „Boneshaker Baybee“ versucht dann gesanglich und durch monotone Beats auf recht plumpe Weise, Eingängikeit zu schaffen – die leicht nervtötenden Sounds bewirken jedoch eventuell genau das Gegenteil. Mit dem Titeltrack „Siamese“ folgt dann endlich ein Song, der mit seinen Samples und der ruhigen Instrumentierung in Sachen Atmosphäre punkten kann. Leider macht das folgende Instrumental „Zirbit“ mit seiner unfassbar nervigen Art diese Stimmung umgehend wieder zunichte.

Was folgt, ist zunächst eher Durchschnittsware – weder das sehr schleppende „Auf Wiedersehn im Massengrab“ noch das etwas schwungvollere & melodischere „Teufelszeug“ wissen weder zu überzeugen, noch zu gefallen. Etwas zäh kommen diese Songs daher und irgendwie hat man das Gefühl, dass das alles schon mal da gewesen ist. Beim clubtauglichen „Bambam“ deutet dann der Titel schon an, dass man es hier mit einem dieser „komischen“ Songs aus der Feder von Rudy R. zu tun hat, bei denen man nicht so richtig weiß, was man letztendlich davon halten soll. Das Ende des Albums bringt dann mit den beiden stimmungsvollen Tracks „Loyal To My Hate“ und „Blood Stigmata“ wieder mehr Atmosphäre in das Album, auch das verschachtelte und nur mit weiblichen Sprachsamples ausgestattete „Killuh“ sorgt für einen einigermaßen versöhnlichen Abschluss.

Dennoch bleibt auch auf „Siamese“ wieder ein fader Beigeschmack zurück. Auch das neueste Werk von :WUMPSCUT: hält wieder einige Enttäuschungen und schwache Momente bereit – ob die durchaus vorhandenen besseren Tracks diese ausgleichen und welcher Eindruck letztendlich überwiegt, ist die große Frage, die Rudy R. seinen Fans hinterlässt…

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16.05.2010

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