Es ist wieder soweit. Auch 2008 beglückt uns Rudi Ratzinger aka WUMPSCUT mit einem neuen Album – wie inzwischen fast jedes Jahr. Diesmal handelt es sich nach eigener Aussage um das „most important release in 2008“, das auf den Namen „Schädling“ hört. Nun ja, Hochmut kommt bekanntermaßen ja vor dem Fall, egal ob diese an den Tag gelegte Arroganz nun einen lächerlichen Marketinggag oder tatsächliches Selbstverständnis darstellt. Was es auch sei, der Schuss geht so oder so nach hinten los.
Die guten alten Zeiten von WUMPSCUT mit Alben wie „Bunkertor 7“ oder „Embryodead“ sind lange vorbei, eigentlich alle letzten Alben gerieten mehr oder wenig zum Flop. Das einzig Beständige war die Regelmäßigkeit der Veröffentlichungen sowie die unzähligen Versionen, in denen man diese dann käuflich erweben durfte. Musikalische Kreativität & Innovation gerieten immer mehr zu Fremdwörtern und auch „Schädling“ reiht sich in die Reihe eher belangloser WUMPSCUT-Alben ein.
Denn auch „Schädling“ leidet darunter, dass das Album einfach nicht in Fahrt kommen will und sich zu oft blutleer präsentiert. Es gibt immer wieder interessante Ansätze zu hören („Rusty Nails From Hell“, „Schäbiger Lump“, „Rifki“), gleichzeitig stolpert man in störender Häufigkeit über zahlreiche belanglose, langweilige Songs („Spuuk“, „Nest“). Vielen Songs fehlt es erneut an Atmosphäre und musikalischer Dichte & Dynamik. Nach den 12 Tracks und 50 Minuten Spielzeit wirkt das ganze Album wie eine lieb- und häufig auch leblose Aneinanderreihung mäßiger Elektrosongs, die nur in wenigen Momenten dem Stellenwert entsprechen, den WUMPSCUT sich völlig zu Recht einst erspielt haben.
So regiert auf „Schädling“ der graue Durchschnitt und stünde auf der CD nicht immer noch WUMPSCUT drauf, würde nach vielen Songs wohl kein Hahn krähen. Das soll nicht heißen, dass auf „Schädling“ nun alles schlecht ist – Rudy R. muss sich jedoch auch an seinem bisherigen Schaffen messen lassen und da nimmt „Schädling“ nunmal nur einen Platz im gesicherten Mittelfeld ein. Es sei WUMPSCUT daher auch wärmstens ans Herz gelegt, lieber mal ein Jahr mehr ohne neues Album verstreichen zu lassen und in aller Ruhe Ideen & Inspirationen für das nächste Album zu sammeln. Mit Alben wie „Schädling“ & Co. tut Rudy R. nämlich weder sich noch seinen Fans auf die Dauer einen Gefallen.
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