Wretched - Kingdom Of The Dark

Review

WRETCHED. „Kingdom Of The Dark“. Nein, wer hier an die US-amerikanische Death-Metal-Truppe denkt und sich bei Cover plus Songtiteln schon fragt, was die denn nun plötzlich geritten hat, so etwas vom Stapel zu lassen, ist äußerst weit gefehlt. Tatsächlich handelt es sich hier um eine Aachener Horror-Metal-Band, die 1998 gegründet wurde, zunächst als MISFITS-Tribute fungierte und mittlerweile auf ein 25-jähriges Bandjubiläum kommt.

Jenes möchte man nun mit dem neuen Output „Kingdom Of The Dark“ gebührend feiern. Nun könnte man behaupten, dass eine geringe Popularität und nur drei (dem neuen inklusive) Alben in einem solch immensen Zeitraum viel über die Qualität einer Band aussagen, aber bei WRETCHED liegt die Hund eher darin begraben, dass man an wichtigen Details scheitert. Eines davon ist, dass man sich rein musikalisch in einem Fahrwasser aufhält, welches man mit der New Wave of British Heavy Metal kaum schwieriger hätte wählen können. Nicht, weil man an diversen Szenegrößen gemessen wird, nein, sondern einfach deshalb, weil genau hier schon so vieles und vor allem viel besser gesagt wurde – auch im Underground. Das zweite Problem ist, dass acht Songs ohnehin schon nicht die Welt sind, man dann allerdings aber viele Volltreffer aufweisen sollte. Wenn dann aber summa summarum nur zwei bis drei annehmbare Stücke hervortreten („Bloodfeast“ und der Titeltrack) und den Umriss von einem dezenten Ohrwurm zeichnen, ist das offenkundig zu wenig.

Instrumental wissen die Westfalen durchaus, was sie zu tun haben, bieten ordentliche Drumpatterns, spielen ganz schicke Gitarrensoli und haben ein paar nette Leadmelodien in petto. Selbst gesanglich ist das nicht mehr so schräg, wie es diverse frühere Stücke auf ihren Webpräsenzen vorab vermuten ließen. Was ihnen aber gänzlich abgeht, ist songwriterische Qualität. Das Fehlen dieser macht letztlich auch jeglichen interessanten Ansatz („Trashing The Wall“; kein Schreibfehler) zunichte.

Abschließend muss man den Jungs zugute halten, dass sie mit einer gewissen Eigenironie zu Werke gehen, und ganz offensichtlich Spaß daran haben, was sie hier zelebrieren – in manchen Fällen ist das mehr wert als alles andere. Und für ein paar amüsante Live-Abende sollte das allemal reichen. Der Rest ist dezent unterdurchschnittlich.

08.02.2013

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