Wound - Engrained

Review

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Death Metal aus Deutschland ist seit geraumer Zeit ein Prädikat und WOUND haben einen nicht ganz geringen Anteil daran. Als Teil des hiesigen Genre-Revivals, das sich auf alt-schwedische Tugenden rückbesinnt, galt das Debut „Inhale The Void“ als erster Achtungserfolg und begünstigte zusammen mit damals noch recht frischen F.D.A Rekotz-Signings wie ENTRAILS, SLAUGHTERDAY, DESERTED FEAR oder CHAPEL OF DISEASE den Aufstieg des Labels, welches eben jenes aufgefrischte Interesse an Old-School-Death-Metal momentan maßgeblich mitbeeinflusst. Mit dem Nachfolger „Engrained“, satte dreieinhalb Jahre in der Mache, zementieren die Hessen nun eindrucksvoll ihre Zugehörigkeit zur F.D.A-Speerspitze.

War „Inhale The Void“ kompositorisch wie klanglich noch deutlich an die HM-2-Klassiker angelehnt, setzt „Engrained“ weiter auf die kompromisslose Wandlung, die schon auf der Split-EP „Souls Of Eternal Damnation“ mit OBSCURE INFINITY zu hören war. Statt auf Nummer Sicher zu gehen und den gleichen Stiefel wie beim Debut durchzuziehen, verschieben WOUND ihren Stil noch viel weiter Richtung ur-klassischen Death mit gewichtigen Black- und einigen Thrash-Anleihen. „Engrained“ ist sowohl im Sound, der jegliche „Buzzsaw“-Ästhetik abgelegt hat und trockener, dünner aber auch schneidender daherkommt, als auch den Songs viel näher an allem, was AT THE GATES vor „Terminal Spirit Disease“ denn ENTOMBED bis „Wolverine Blues“ veröffentlicht haben.

Den mit der neuen Ausrichtung einhergehenden, gestiegenen Schwierigkeitsgrad, mit anspruchsvollem Death Metal bei der Stange zu halten, meistern WOUND in jedem der acht Songs und ganz besonders im abschließenden Titelstück. Alleine schon einen Zwölfminüter in diesem Genre aus der Taufe zu heben, zeugt von ausreichend Selbstbewusstsein, dass das in drei Teile gegliederte „Engrained“ (pendelnd zwischen groovigem Heavy Metal, bellenden Uptempo-Attacken und einem sphärischen Clean-Outro) zu keiner Sekunde langweilt. Womit WOUND ganz klar alle ihre Stärken in nur einem Song vereinen. Mit 2 Songs weniger und neun Minuten mehr Spielzeit als „Inhale The Void“ macht das in Summe mehr Hörspaß.

22.01.2017

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