Worstenemy - Revelation

Review

WORSTENEMY ist mal eine Kampfansage, die durch den spröden Death Metal auf „Revelation“ doppelt unterstrichen wird. Es empfangen uns SLAYER-Soli und krächzende, dumpfe Riffs, der Sound klingt etwas klaustrophobisch und wirkt latent anstrengend. Das Trio hält sich nicht lange auf und zieht seine Sache zügig durch. Wie sich der so Drummer durch die Prärie holzt und der Sänger auf dem letzten Loch röhrt, kann man der Band schon einen gewissen, rüden Charme unterstellen. Erstaunt stelle ich fest, dass die Band schon seit Ende der Neunziger existiert, ich habe zum ersten Mal das Vergnügen mit den Italienern.

Ganz ordentlich, aber schnell wünscht man sich eigentlich etwas mehr Raum und noch besser einen zweiten Saitenknecht. Die Kompositionen sind grundsätzlich gut, können sich aber nicht wirklich entfalten und scheinen mit angezogener Handbremse präsentiert, „Revelation“ bietet Amerikanischen Death Metal mit wenig Prägnanz. So manches mal wünscht man sich einfach, dass es schneller, härter und fieser zugeht. Erst „The Fallen“ hat diesen gewissen, dominanten Groove und bietet Gelegenheit, die Platte lauter zu stellen und aufmerksamer zu sein. Mein Lieblingsfeind ist und bleibt der Drummer, der aus den Kompositionen das Optimum rausholt und auf „Revelation“ die anspruchsvollen Momente zaubert. Nahezu ohne Blastbeats, wohlgemerkt! Mit „Karnak“ gibt es dann noch einen fast progressiven Song, der mit ansprechend gesprochenen Lyrics überrascht, bevor er ins übliche Schemata zurückschwenkt.

Es wird klar, dass WORSTENEMY Potential haben, eine dickere Produktion brauchen und „Revelation“ wohl noch öfter den Weg in den Player finden wird. Die Platte klingt leider sehr unsauber und raubt den Riffs die Wucht, sodass die Walze nicht wirklich in Fahrt kommen kann. Auch wenn das Werk kühl ist und etwas wenig Masse bietet, so steigert sich die Musik doch von Song zu Song und ab „The Fallen“ geht es stetig aufwärts. Auch mit Schmalspur-Besetzung reißen die drei Musiker ordentlich was ab. Momentan fahren WORSTENEMY leider noch mit einem LKW auf einem Feldweg, zumindest haben sie nicht wirklich ausschließlich die langweilige Straße gen Retrohausen angepeilt. Was also mit einer guten 4 begann, endet nun bei einer wohlverdienten 6, Tendenz nach oben.

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08.12.2013

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