Mit “The Star“ veröffentlichen WORMWOOD das Finale ihrer Album-Trilogie, die sich mit dem Tod beschäftigt. Nachdem die Schweden bereits Hungersnot (“Nattarvet“) und den Fall der Menschheit (“Arkivet“) thematisch umgesetzt haben, geht “The Star“ noch einen Schritt weiter und erzählt vom Ende des gesamten Universums.
Melodic Black Metal goes Science Fiction
Bereits der Album-Opener “Stjärnfall“ gibt einen guten Überblick über die Bandbreite des Albums. Der Song läutet den Anfang vom Ende ein und erzählt von der Hoffnungslosigkeit der Menschen als ein neues Licht am Himmel erscheint und sie wissen, dass sie sterben müssen. Ähnlich episch und futuristisch ist auch der Sound. WORMWOOD verbinden Blastbeats, hohe Melodielinien, Growls und Chöre und erreichen so einen „sternigen“ Sound.
Das triste Thema in Kombination mit den hohen, oft fast fröhlichen Melodielinien, die sich über das ganze Album verteilt wiederfinden, lässt einen gewissen Nihilismus nicht entbehren. Trotzdem finden sich immer wieder auch ruhige, introvertierte Passagen mit flüsternden Stimmen oder gesprochenem Text auf dem Album, die die Ausweglosigkeit der Situation etwas ernsthafter klanglich untermalen.
Vor allem der Song “Galactic Blood“, der vom Entstehen eines Kultes in den letzten Tagen vorm Weltuntergang erzählt, sticht heraus. Hier zeigen WORMWOOD sich noch einmal von ihrer besten Melodic-Death-Seite und erwecken Science-Fiction-Träume mit wildem Instrumental und bedrohlichen Growls zum Leben. Auch der letzte Song “Ro“ fängt die Atmosphäre noch einmal auf eine völlig andere Art und Weise ein. Am Ende der Trilogie nimmt der Hörer die Position eines Meteors ein, der vom Weltall aus die Zerstörung der Erde und des gesamten Universums beobachtet. Losgelöst von allem, kann er endlich zur Ruhe kommen.
WORMWOOD finden den richtigen Sound für jede Geschichte
WORMWOOD erzählen auf “The Star“ nicht nur eine spannende Geschichte, sondern setzen diese klanglich auch passend um. Die Schweden haben ein Händchen dafür, ihren Sound mit jedem neuen Album ein kleines bisschen anzupassen und zu optimieren, um die bestmögliche Atmosphäre für ihre Geschichte zu erschaffen. Nun bleibt nur noch die Frage, was nach Abschluss der Trilogie für WORMWOOD als nächstes in den Sternen steht.
Bisher liebe ich jedes Wormwood-Album und was ich bisher von The Star hören konnte, überzeugt mich auch wieder vollends.
Schönere Melodien gibt’s selten, vor allem der Pink Floyd-Spirit mancher Abschnitte auf Arkivet läuft so dermaßen gut rein…da wird auch das neue Album ein Pflichtkauf. Und „Ro“ packt mich auch wieder sofort.
Solange es von Moonsorrow nichts neues gibt, sind Wormwood für mich der epische Ersatz in der melodischen Schwarzwurzel Richtung.
Ach ja, Louisa schreibt auch hier wieder eine gut lesbare, nachvollziehbare Rezension auf den Punkt. Danke dafür!
Ich liebe diesen modernen Take on Pink Floyd in den Leads und diese erhebenden, fröhlichen Melodien als Kontrapunkt zu den negativen Lyrics, so wie es zb Radiohead auch immer wieder praktizieren. Großes Kino und zurecht als eine der besten Platten dieses Jahr gefeiert.