Wormed - Krighsu

Review

Sorry, aber vor dieser Paradedisziplin, welche die Spanier WORMED ganz speziell mit ihren letzten Outputs auffahren, kann ich nur den Hut zücken, bzw. in Ekstase verfallen, um noch etwas genauer zu sein. Die zerwurmten Hauptstädter sind schlichtweg nicht von dieser Welt, demzufolge sind auch emotionale Ausflüchte meinerseits jenseits aller Vernunft wohl kaum verwerflich. Erstmal ist es natürlich erfreulich, dass der geneigte Hörer nach der Wartzeit von zehn Jahren zwischen dem Debüt “Planisphaerium“ und “Exodromos“ auf die neue Scheiblette “Krighsu“ sage und schreibe nur drei Jahre warten musste. Und zweifellos, von diesen etwas mehr als 1000 Tagen hat sich jeder Einzelne gelohnt, wobei sich diese Aussage bereits nach dem ersten Durchlauf stempeln lässt.

Nun ja, vielleicht nicht für jeden beim ersten Anlauf, denn der Vierer um Staubsauger Phlegeton bleibt weiterhin alles andere als sonderlich eingängig und zeichnet eher konsequent seine eigene Linie weiter. Diese ist bekanntlich mächtig verschnörkelt, durchquert verschiedenste Dimensionen und Galaxien und lässt gleichermaßen die umgebende Atmosphäre nicht unbeachtet. Auf “Krighsu“ erzählen WORMED die Geschichte vom gleichnamigen letzten Menschen im gesamten Universum, der ohrenscheinlich ein mächtiges Chaos hinterlässt.

Inhaltlich ist dieses Chaos allerdings derart kalkuliert gesteuert, dass man als Hörer nur staunen kann. Jedes kleinste Break, jeder Synthesizer-Klang, jede atmosphärische Einsteuerung erscheinen perfekt mit dem Gesamtbild abgestimmt und passen optimal eingegossen in die Songstrukturen. Und dabei vergessen WORMED natürlich keineswegs, einmal mehr die ultimative Brutalität an den Tag zu legen. Der Fünfer klingt dabei unwirklich, aber nicht plastisch, überaus brutal, aber nicht aufgesetzt und galaktisch atmosphärisch, aber nicht überzeichnet.

Im Übrigen ist seit dem Jahr 2014 mit G-Calero auch ein neuer Drummer am Start, der den ehemaligen AVULSED-Schläger Riky abgelöst hat. Der frische Fellhauer kommt mit recht überschaubaren Referenzen daher – aber naja – gebt euch “Krighsu“ und ihr wisst Bescheid.

14.04.2016
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