Worldescape - Promo 2006

Die noch als DOOMSTONE gegründet Band WORLDESCAPE aus Süddeutschland existiert bereits seit 1994 und hat dazu schon zwei Alben auf dem Buckel. Nach mehreren Line-Up-Wechseln, die ihren einschlägigsten Umbruch im Jahre 2003 zu verbuchen hatten, änderte sich auch die musikalische Ausrichtung der Band. Zwar sind Death und Thrash Metal noch immer prägende Bestandteile, doch bringt das durch den Neuzugang bedingte veränderte Songwriting neuere Strukturen zum Vorschein, wodurch ehemals komplexe Songgebilde einer neuen Eingängigkeit weichen mussten.

Mit viel Tempo, beachtlicher Spielfertigkeit und melodiösen Exzessen bestreitet die Band auf ihrer aktuellen EP fünf Lieder, die Abwechslungsreichtum und trotzdem auf vergnügliche Weise ebenso Eingängigkeit beweisen. Zwischen schnellem Thrash und brutalem Death lassen sich auch Anlehnungen an Nu Metal oder andere moderne Spielweisen ausmachen, was zum einen die musikalische Offenheit der Band und zum anderen auch ein Indiz für die zahlreichen Einflüsse der einzelnen Bandmitglieder sein mag. Gehörige Groove-Granaten wechseln sich mit unbändigen Up-Tempo-Krachern, die mitunter an das schwedische Kraftpaket THE HAUNTED erinnern, ab.
Besonders auffällig sind die zahlreichen Melodieläufe, die sich durch die gesamte EP ziehen und oftmals den prägenden Charakter des einzelnen Songs bilden. Der Gesang wurde ebenfalls erfreulich variabel eingesetzt, deckt er doch von tiefem Growling bis hin zu Clean-Vocals ein recht großes Feld ab und verleiht der Musik zudem ein weiteres Stück Eigenständigkeit.
Für eine Eigenproduktion klingt die CD zudem recht druckvoll und transparent, was auf eine professionelle Arbeitsweise des Quartetts hinweist und vielleicht auch Ausdruck ihrer stetig wachsenden Erfahrung als Band ist.

Auch wenn die CD mit 21 Minuten nur sehr kurz ist und unglaublich schnell an einem vorbeirauscht, lohnt es sich sicherlich nicht nur früh Genrefreunde mal ein Ohr zu riskieren, da man WORLDESCAPE auf jeden Fall eine moderne und frische Spielweise dieses „uralten“ Genres bescheinigen muss.