World War Me - World War Me

Review

An einem dann doch nochmal wärmeren Tag des Spätsommers 2017 wird mir die Debüt-Langrille der Chicagoer Formation WORLD WAR ME zum probeweise Reinhören vorgelegt. Also lasse ich mich erstmal ganz entspannt mit einem Kaltgetränk in der Hand auf den kleinen pop-punkigen Flirt mit dem Album, welches den selbigen Namen, wie die Band hat, ein. Wird schon werden. Zeigen wir uns heute mal von der offenen Seite. Offen für eine Band, die irgendwie ein bisschen BLINK 182, ein bisschen GOOD CHARLOTTE, ein bisschen FALL OUT BOY, ein bisschen Highschoolabschlussball-Rockband ist. Ok, für das letzte könnt ihr mich gerne hassen. Aber für mich passt der Vergleich. Locker, luftig, fluffig klampfen sich die Jungs nämlich durch ihre 40 Minuten Spielzeit.

Es kratzt hier und da ganz angenehm

Mit „Good Enough“ startet es mit den fürs Genre dann doch typisch, punkigen Gitarrenriffs und einer rauen Stimmfarbe von Fronter Stephen. Der Rhythmus treibt schon ganz angenehm nach vorne bis hin zu einer entspannt, rockigen Hookline. Soweit so gut. Haut mir noch nicht mein Getränk aus der Hand, aber kann ja noch kommen. Etwas düsterer und durchdringender geht es beim Titeltrack zur Platte voran. Hier traut sich Stephen stimmlich mehr Gas zu geben. Es kratzt hier und da angenehm dreckig, droht aber im Sound ins Dünne abzukippen, in den Momenten wo mehr Druck ausgeübt wird.  „Break A Leg“ überzeugt mich da schon etwas mehr. Hier trifft eine zackige, hakenschlagende Melodie, die von der Leadgitarre an die Hand genommen wird und munter durch den Song zuckt und zappelt. Ich bemerke, dass es gerade die Menschen an den Saiteninstrumenten sind, die doch sehr viel Können zeigen und das jedem einzelnen Song gut untermischen und sogar aufmischen.

Solide auf  „Nummer Sicher“

Wenn wir dabei im Auge behalten, dass es sich um das jungfräuliche Erstlingswerk von WORLD WAR ME handelt, kann oder darf man ruhig sagen, dass das was es ist, vollkommen okay geht. Genügend Energiebündelung sowie das nötige Herzblut ist auf jedenfall vorhanden. Ich setze jedoch ein fettes Fragezeichen im Bezug auf den dann doch nicht ganz unwichtigen Wiedererkennungswert. Spezielle Momente suche ich, finde sie jedoch leider nicht. Vielleicht liegt es daran, dass die Gesamtkomposition sicherlich total solide abgeliefert wird, aber man dann doch eher auf „Nummer Sicher“ spielt und Experimentierereien eher nicht so drin sind bzw. waren.
Der kleine Flirt mit WORLD WAR ME hatte was, das gebe ich final zu. Denn für eine offizielle erste Veröffentlichung geht diese Platte dann doch durchaus klar.
Wer es spätsommerlich luftig rockig punkig mag, darf also seelenruhig zugreifen.

 

19.09.2017

It`s all about the he said, she said bullshit.

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