Bereits seit 2007 bringen WORDS OF FAREWELL aus Münster ihren stark von klassischen Vorbildern beeinflussten Melodic Death Metal mit progressivem Einschlag unters Volk. Nach einer EP im Gründungsjahr, einer Demo-CD zwei Jahre später und zwei Studioalben bringt das Jahr 2016 nun den dritten Langspieler mit dem Titel „A Quiet World“.
Das Cover suggeriert eine düstere Comic-Dystopie im Stile von Marvel’s Jessica Jones, wirkt gleichzeitig jedoch auch etwas überladen. Das kann man ersten Befürchtungen zum Trotz von der Musik von WORDS OF FAREWELL nicht behaupten. Die Keyboards sind stellenweise zwar durchaus präsent, überzuckern aber niemals mangelhaftes Riffing oder verlieren sich im Highspeed-Gepose (so gehört bei CHILDREN OF BODOM). Ansonsten geht es durchaus etwas härter zur Sache. Ob schnell wie im Opener, eher groovig-dynamisch wie in „Gaia Demise“ oder majestätisch wie im vom Power Metal beeinflussten „Limit Cycle“, das Verhältnis stimmt in der Regel.
Als musikalische Referenzpunkte sind zweifelsfrei die Großen des Schwedentods zu identifizieren – allen voran DARK TRANQUILLITY. Die enorme Aggressivität des durchweg guttural gehaltenen Gesangs erinnert allerdings auch an Marcus Bischoff von HEAVEN SHALL BURN und sorgt dafür, dass den Songs zu jedem Zeitpunkt eine gewisse Grundhärte innewohnt.
WORDS OS FAREWELL gelingt es auch innerhalb der längeren Songs die Spannungsbögen zu halten und progressiv angehauchte Songstrukturen mit mitreißenden Refrains zu koppeln. So vergeht die Spielzeit von „A Quiet World“ wie im Flug, ohne dass großartige Ausfälle zu verzeichnen wären. Der Innovationsfaktor bleibt trotz allem natürlich gering. Unterm Strich haben wir es bei „A Quiet World“ mit zwar gut umgesetztem, aber letztendlich in dieser Form auch schon sehr oft gehörten Melodic Death Metal zu tun. Ein überzeugendes Album aus der deutsche Melodeath-Nachwuchsabteilung liegt hier aber allemal vor.
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