Woods Of Desolation - As The Stars

Review

WOODS OF DESOLATION haben mich im Gegensatz zu den anderen Projekten der Musiker (u.a. AUSTERE und NAZXUL) eine ganze Weile komplett kalt gelassen, genauer gesagt bis zu ihrem zweiten Album „Torn Beyond Reason“. Hier zeigte sich, dass in der Band deutlich mehr als bisher gezeigt steckt.  Glücklicherweise scheint das auch bei Alleinunterhalter D. (ja, der eine Buchstabe scheint tatsächlich als Pseudonym zu dienen) angekommen zu sein, denn das dritte Album „As The Stars“ ist die konsequente Fortsetzung des 2011 eingeschlagenen Wegs.

In puncto Entwicklung ist bei WOODS OF DESOLATION anno 2014 nicht viel zu holen, dafür aber mit der Verfeinerung der eigenen musikalischen Vision. Beständig pendeln die Songs zwischen laut und leise. Die Leads jammern, und auch der neue Session-Sänger Old prägt das depressive Gesamtbild mit seinen verzweifelt herausgepressten Vocals.

Was das australische Einmann-Projekt vom Rest der eintönigen Depri-Landschaft abhebt, ist zweierlei. Zum einen gelingt es D. einen dezenten, keineswegs dominanten Post-Einfluss in sein Repertoir aufzunehmen und zum anderen ergeht er sich nicht in trister, auf Dauer langweilender Monotonie. Letztere keimt zwar innerhalb der Songs auf, erstreckt sich allerdings nie in unnötige Längen – zumal die Songs auf „As The Stars“ nur einmal die Sechs-Minuten-Marke knacken.

Somit ist WOODS OF DESOLATION inzwischen zu einer tatsächlichen Genre-Bereicherung herangewachsen. Die dezenten ALCEST-Einflüsse sind zwar deutlich spürbar, aber da sich die Franzosen mittlerweile ein ganzes Stück vom Black Metal entfernt haben, könnte der Australier durchaus als echte Alternative gelten. Aber auch so ist „As The Stars“ mit seiner verwaschenen Produktion, den wehklagenden Melodien und der traurigen Schönheit ein Album, das man in diesem Jahr auf dem Einkaufszettel haben sollte.

23.11.2014

Chefredakteur

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