Wooden Stake / Druid Lord - Split

Review

Egal, ob man es gutheißt oder nicht: Doom Metal in all seinen Schattierungen ist seit einigen Jahren schwer angesagt. Das zeigen die Tour-Aktivitäten alter Größen wie SAINT VITUS oder PENTAGRAM, der Erfolg von Veranstaltungsreihen wie dem „Doom Shall Rise“ und die wachsende Popularität von entsprechenden Kapellen auch in Kreisen, die vor acht Jahren entweder noch nicht einmal wussten, was Doom Metal ist, oder einen feuchten Dreck darauf gegeben haben. Mit der wachsenden Popularität geht zwangsläufig ein stetiger Zuwachs an neuen Bands und Projekten einher.

Zwei dieser Doom-Neugeborenen geben sich – nachdem ihre Debüt-Alben jüngst noch in ihrem Gründungsjahr 2010 erschienen – auf der vorliegenden unbetitelten und auf 500 Stück limitierten Split-7″ die Ehre, beide kommen sie aus den Vereinigten Staaten.

Das Duo WOODEN STAKE präsentiert mit „In The Godless Moonlight“ okkulten Doom Metal mit obligatorischem 70er-Einfluss und klarem weiblichen Gesang. So wirkt man wie die Doom-Variante der angesagten und überbewerteten THE DEVIL’S BLOOD, wobei WOODEN STAKE durch die metallischere, schwere Grundausrichtung natürlich mehr Wumms als die Niederländer besitzen: Das Stück donnert gut, während es doch zugleich recht entspannt wirkt. Wäre da nur nicht dieser Frauengesang, der geheimnisvoll und beschwörend rüberkommen soll, aber in seiner grauen Durchschnittlichkeit eher nachteilig ist. (5/10)

DRUID LORD aus dem sonnigen Florida liefern mit „Black Candle Seance“ einen so gar nicht sonnigen und den deutlich besseren der beiden Beiträge: Das knapp fünfminütige Stück liegt zwischen fiesem Doom im Stil der ersten CATHEDRAL und Death Metal alter Schule, der boshafte Grunzgesang passt sich entsprechend an. Die Texte der Band scheinen wie bei den stilistisch ähnlich gelagerten HOODED MENACE von alten Horror-Schinken beeinflusst. Das ist selbstverständlich alles überhaupt nicht innovativ, aber ausgesprochen roh und kompromisslos umgesetzt – stark. (8/10)

Die WOODEN STAKE/DRUID LORD-Split hält qualitativ nur zum Teil, was die herrliche Old-School-Aufmachung – besonders das Artwork der DRUID LORD-Seite ist absolut fantastisch – verspricht. Das liegt schlicht daran, dass WOODEN STAKEs passabler Okkult-Doom gegenüber dem einnehmend ruppigen und dunklen Doom/Death von DRUID LORD so klar abfällt.

Man darf gespannt sein, ob und was man auf lange Sicht von den beiden Kapellen hören wird.

28.01.2011
Exit mobile version