Wonders - Beyond The Mirage

Review

Nach ihrem 2021er Debüt “The Fragments Of Wonder“ veröffentlicht das italienisch-griechische Quintett WONDERS mit “Beyond The Mirage“ nun sein zweites Studioalbum. Selbiges soll nach eigener Aussage härter und kraftvoller daherkommen als der Erstling, um die wahre Power von WONDERS herauszustellen.

“Beyond The Mirage“ – Kraftpaket oder Fata Morgana?

Der Sound dröhnt gleich im ersten Song “One Million Miles“ temporeich aus den Boxen. Die Keyboardmelodie wird gekonnt von der Gitarre übernommen und mischt sich mit der markanten Stimme von Marco Pastorino (TEMPERANCE) zu einem mitreißenden Speedfeuerwerk. Der Song hat eindeutig Ohrwurmqualität und setzt sich sehr schnell im Gehörgang fest. Die nachfolgenden Songs “Breaking The Chains“ und “Here I Go Again“ sind zwar ähnlich explosiv, sacken jedoch in der Kategorie Ohrwurmpotenzial gegen den ersten ab.  WONDERS gönnen sich keine Pause, sondern halten Tempo und Energie durchgehend hoch. In diesem Stil geht es durch das ganze Album. Song sieben, “Coming Home“, erinnert mit seinem Keyboard-Intro gar ein bisschen an “Ocean Soul“ von NIGHTWISH.

An manchen Stellen erinnert “Beyond The Mirage“, nicht zuletzt durch den Gesang, an die frühen RHAPSODY. Beispiel hier: “Coming Home“ oder “The Time Of Your Life“. Zeitweise meint man, obwohl Marco Pastorino seine Muttersprache wesentlich weniger deutlich anzuhören ist, den jungen Fabio Leone das stark Italienisch eingefärbte Englisch singen zu hören, das auf “Dawn Of Victory“ besonders markant hervorstach.

WONDERS powern durch

Einen Haken gibt es jedoch. Das Quintett um TEMPERANCE-Sänger und Gitarrist Marco Pastorino, bestehend aus Bob Katsionis am Keyboard, Pietro Paolo Lunesu (EVEN FLOW) an der Gitarre, Luca Negro (TEMPERANCE) am Bass und Giorgio Lunesu (EVEN FLOW) am Schlagzeug, ballert sich fröhlich durch das Album, allerdings fehlt bis zur obligatorischen Ballade “All My Dreams“ ein wenig die Abwechslung. Ein Song geht gefühlt in den anderen über, und die Übergänge verwischen. Das Album kann wunderbar nebenher laufen, die Musik ist cool und mitreißend, aber ein bisschen mehr unterschiedliches musikalisches Farbenspiel wäre schön gewesen. Trotzdem oder gerade deshalb werden Fans von Melodic Speed Metal ihre helle Freude an diesem Album haben.

 

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09.06.2023

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