Die WOMBELS aus Ulm gibt es wohl schon 25 Jahre, bislang sind sie jedoch völlig an mir vorbeigegangen. Das wird sich auch mit dem neuen Album „Back Attack“ nicht ändern. Ich will den WOMBELS nicht vorwerfen, dass sie ihre Instrumente nicht beherrschen, keine Songs schreiben können oder live keinen Spaß haben. Beim Durchhören der Platte frage ich mich jedoch ständig: Kenne ich das nicht irgendwoher? Und: Brauche ich das?
Die WOMBELS spielen flotten, melodischen Punkrock und wildern in den Gefilden von NO USE FOR A NAME und GREEN DAY (zu „Dookie“-Zeiten). Jedes Lied kommt einem irgendwie schon bekannt vor und z. B. bei „Falling Down“ wird relativ deutlich, dass die Band vor dem Songwriting offenbar eine Menge BAD RELIGION gehört hat. Das sind zwar sicherlich nicht die schlechtesten Bezugspunkte, insgesamt bleibt aber eben nicht viel hängen und ich greife im Zweifel lieber zu den Originalen.
Diese Uninspiriertheit findet ihren (frühen) Höhepunkt bereits bei Track 4. Zum etwa tausendsten Mal wird BOB MARLEYs „Redemption Song“ gecovert (wobei er bei den WOMBELS schlicht „Redemption“ genannt wird und man im Booklet – anders als bei der MC4 Coverversion „Miles Apart“ – „vergisst“ darauf hinzuweisen, dass es kein eigener Song ist). Das Lied habe ich nun wirklich schon viel zu oft gehört, selbst in der Originalfassung und der Version von JOE STRUMMER brauche ich das nicht mehr unbedingt.
Was bleibt, ist eine gut gemachte Produktion, die Fans und Freunde der Band sicher begeistern wird. Ob die WOMBELS mit „Back Attack“ aber ein größeres Publikum gewinnen können, ist doch eher fraglich.
Der Mann hat keine Ahnung. Wahrscheinlich der Grund weshalb er auch keine Rezis mehr schreibt.