WOMBBATH gehören zu dem Teil schwedischer Death-Metal-Geschichte der 90er, der üblicherweise in Fußnoten abgehandelt wird. Nach einer Demo, einer EP und dem einzigen Album „Internal Caustic Torments“ war 1994 mit der mäßigen und sonderbar betitelten wie bebilderten EP „Lavatory“ Schluss und das Œvre konnte zur Anschlussverwertung freigegeben werden. Bislang nahmen sich dem fast vergessenen Kleinod aber nur das mexikanische Label Letargo Records als Bootleg sowie 2010 das US-amerikanische Kleinstlabel Necroharmonic an, welche „Internal Caustic Torments“ inklusive der „Brutal Mights“-Demo und der „Several Shapes“-EP wieder zum Leben erweckten. Zum 20. Jubiläum von „Internal Caustic Torment“ reihen sich nun Pulverised Records in die Re-Release-Riege mit ein,…
…lassen jedoch die Frage aufkommen, ob nicht Dark Symphonies / The Crypt, die Spezialisten für in Vergessenheit geratenen Underground-Krach, ein besseres Ergebnis erzielt hätten. Denn leider bietet die Pulverised-Version nicht genug Anreiz, um nicht doch eher auf den einschlägigen Tauch- und Handelsbörsen auf die Jagd nach „Internal Caustic Torment“ zu gehen. Zwar hübschte Dan Swanö den Neun-Tracker zum Geburtstag mit einem neuen Mix auf, die restlichen Geschenke fallen aber spärlich aus. Die Tracklist unterscheidet sich nicht von der Necroharmonic-Veröffentlichung und als einzigen Bonus-Track gibt es eine neu aufgenommene Version von „As Silent As The Grave“ unter dem Titel „20:13 Silence Unveiled“. Die hätten sich WOMBBATH jedoch sparen sollen: der Versuch, heute aktuellen Death-Metal-Sound (hier übrigens nicht von Swanö bearbeitet) à la DEMONICAL, EVOCATION oder FACEBREAKER zu kopieren, schlägt gründlich fehl, die deutlich helleren und dünneren Growls von Tomas Lindfors sind ein Schatten alter Tage und die übertriggerten Drums geben dem Hörspaß den Rest.
Bleiben also die 20 Jahre alten Aufnahmen, die jedoch natürlich trotz der Swanö-Überarbeitung nichts von ihrem morbiden Charme verloren haben. Auch wenn WOMBBATH zu kurzlebig waren, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, sich eher am Sound ihrer US-Kollegen denn dem ihrer Heimat orientierten und kompositorisch nicht auf Augenhöhe mit dem heimischen Todesblei-Morast waren: „Internal Caustic Torments“ ist für Death-Metal-Fanatiker fast schon Pflicht. Anfängliche Skeptiker dagegen werden spätestens nach dem Intro-Riff von „Prevent Anemia“ zu solchen werden.
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