Unheiliger Plumpbeutler! Die Schweden WOMBBATH sind zurück: „Downfall Rising“ stellt das zweite Album der Herren dar – 22 Jahre nach dem ersten „Internal Caustic Torments“. Wobei nicht nur jetzt im Hochsommer der Sprung ins Freibath irgendwie naheliegender erscheint. Jedenfalls auf den ersten Blick und wenn man nicht gerade ausgemachter Ödipussianer ist.
Nach näherer Beschäftigung mit WOMBBATH 2015 ist zu konstatieren: Gitarrist Håkan Stuvemark (SKINEATER) und seine Bande könnten mit „Downfall Rising“ auch für Leute ohne ausgeprägten Drang zur Rückkehr in den Mutterschoß interessant sein. Denn ihr Death Metal ist keine überflüssige Nach-, eher eine energisch so gewollte Totgeburt.
Der typisch sägende Gitarrensound zieht die geneigte Hörerschaft mit den ersten Takten trotz ansonsten recht moderner Produktion konsequent in Richtung der ungehobelten skandinavischen Fühneunziger-Satansbraten und man fühlt sich sofort wohlig… ähm… gewissermaßen enwombed. Was passt, denn frühe ENTOMBED klingen in der rabiaten Darbietung ebenso durch wie DISMEMBER oder GRAVE. Trotz einiger geschmeidig-böser Details, so zum Beispiel des beschwörenden Hintergrundsounds in „Fall Of The Weak“ und atmosphärischen Pro- und Epilogs, fehlt es WOMBBATH im direkten Vergleich zwar kaum an dunkler Durchschlagskraft, allerdings durchaus an Abwechslung bzw. kompositorischer Brillianz. GRAVE rock(t)en zupackender, DISMEMBER hatten die fieseren Melodien, ENTOMBED die Hits.
Stücke wie das rasant-melodische „Under Apokalypsens Svarta Vingar“ oder das kloppende „Paid In Blood“ sind beeindruckend finstere Rüpel und auch sonst gibt es weder künstlich aufgeblasene noch verweichlichte Gestalten auf „Downfall Rising“. Unheilige Wunderkinder haben WOMBBATH aber auch nach einem knappen Vierteljahrhundert Abwesenheit nicht produziert.
Gute Genre-Platte.
Kommentare
Sag Deine Meinung!