Kein Cover

Wolvespirit - Spirit Metal

Review

Auch wenn die wenigen Informationen zu diesem Album auf den ersten Eindruck hin fast ein wenig überheblich klingen, erweist sich die von der Formation angegebene Intention, dass es hier nicht bloß um die Musik als solche geht, sondern vielmehr um den Esprit an sich, als durchaus nachvollziehbar, ja sogar als fühlbar. Mehr noch, das aus Würzburg stammende Quartett beweist auf seinem Debüt in der Tat Herzblut und Seele ohne Ende, beides für mein Dafürhalten unabdingbar, um „Spirit Metal“ auch zu jenem Genuss werden zu lassen, als der sich das Werk herausstellt.

Dass spieltechnische Erhabenheit dafür vorausgesetzt werden muss, erklärt sich ebenso von selbst, wie auch der Umstand, dass es dieser Truppe erst gar nicht auf etwaige technische Gustostückerl ankommt und stattdessen im Kollektiv song- und banddienlich agiert wird. Wozu auch Solo-Eskapaden, die Tracks (auch wenn diese mit herzhaften Soli gesegnet sind) leben ohnehin von der hingebungsvollen Darbietung und der Spielfreude dieser Band, die sich stilistisch allerdings weniger dem „Metal“ als solchen hingibt, als vielmehr dem traditionsreichen Hardrock in bester 70er-Manier.

Da die durchdringende Stimme von Frontdame Debbie, die sich offenbar in erster Linie an der großen Janis Joplin zu orientieren scheint, ohnehin bei derlei Klängen, die obendrein noch von herrlich wabernden Hammond-Sounds begleitet werden, aufgehoben ist, braucht ob der Diktion des Plattentitels aber dennoch erst gar keine Diskussion aufzukommen. Eine solche erübrigt sich auch hinsichtlich des Faktors „Retro“, denn bei aller Affinität zur Vergangenheit sind im Verlauf der Spielzeit sehr wohl zeitgemäße Klänge zu erkennen, wenn gleich mir auch diesbezüglich vorwiegend Formationen als Referenzen in den Sinn kommen, die sich auf traditionelle Klänge eingeschworen haben.

Wie auch immer, Stilbezeichnungen und Referenzformationen sind hier völlig nebensächlich, lasst Euch einfach auf diese Band ein und ihr werdet wissen, was ich meine. Und mal ganz ehrlich: wenn mir von einer Stimme wie dieser irgendwas von „Folge deinem Herrn, Ave Sathans“ (oder dergleichen) und noch dazu in der vorherrschenden Inbrunst zugerufen werden würde – ich fürchte, ich wäre binnen Sekunden bekehrt…..

Checkt diese Band an, ihr werdet es nicht bereuen, denn ein solches Maß an purer Emotionalität ist in der Tat selten!

05.06.2011

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