In der Geschichte und dem Sound der 60er und 70er Jahre tummeln sich WOLVESPIRIT aus Würzburg seit mehr als zehn Jahren. Nach „Fire And Ice“ und „Blue Eyes“ gibt es große Worte der Truppe: „Change The World“ passt als Titel zum aktuellen Zeitgeschehen. Die Songs für ihr sechstes Werk schrieb die Band zum Teil vor der Pandemie und Sängerin Deborah Craft ahnte nicht, wie sehr der Titel des Albums den Nerv der Zeit treffen würde.
„Change The World“ – große Worte von WOLVESPIRIT
WOLVESPIRIT und Craft bedienen sich an verschiedenen Ausprägungen der Rockmusik. Von der Hammondorgel getrieben wildert die Band primär im Blues Rock, Psychedelic Rock und klassischen Hard Rock. Die Stimme von Craft in Kombination mit der Hammondorgel erinnert an FRUMPY und Inga Rumpf.
Zackigen Hard Rock mit leicht psychedelischem Einschlag bieten WOLVESPIRIT bei “Don’t You Know” sowie „Hell’s Bells Are Ringing” an. So geht es in die Richtung der Retrorockwelle, die schon Bands wie GRAVEYARD oder BLUES PILLS hervorgebracht hat. Der Titeltrack holt die Hammondorgel in den Vordergrund, die Lyrics klingen eher nach Hippietexten als aktueller Weltveränderung: „Come Together We Are One, We Are The Power Of Love“. Die Songschreiberin selbst möchte, dass die Menschheit endlich Frieden miteinander schließt und unterstreicht dieses Anliegen mit „Change The World“.
Etwas bluesiger kommen „Thunder And Lightning“, „Fallen“ und „Blue Night“ daher und könnten so auch aus den 70ern stammen. Gefällig melodisch im rockigen Gewand folgen „Strong Against The Wind”, “Drown You Down”, „Broken Wings” oder „Time Is Running“. Hippie-Style im Mid-Tempo erklingt bei „Over The Rainbow” inklusive Chorgesang. Lyrisch geht es um Zweisamkeit, die sich „Over The Rainbow” befindet. Eine bluesige Rockballade darf nicht fehlen und wird mit „I Belong To You“ geliefert. „Crazy“ klingt weniger verrückt als der Titel es vermuten lässt, solider Rock mit intensivem Refrain und viel „Oh Yeah“ erwartet die Hörerschaft. „Blue Night“ lässt die LP ausklingen.
WOLVESPIRIT wildern in den 70er Jahren
Wie bei den bereits veröffentlichten Werken von WOLVESPIRIT geht es auf „Change The World“ im Style der 60er und 70er Jahre zu Sache. Craft und ihre Mitstreiter verpacken verstaubte Melodien in ein neues Soundgewand. Es wird nichts neu erfunden, sondern alte Ansätze mit Enthusiasmus hochgehalten. „Change The World“ wendet sich an jung gebliebene Rockfans mit Vorliebe für die 60er und 70er genauso wie an Freunde der Retro-Rock-Welle. Der Scheibe fehlen die großen Momente, wie es zum Beispiel FRUMPY auf „Frumpy 2“ mit „How The Gipsy Was Born“ gelang. Die Songs laufen gefällig durch, ohne das ganz große Melodien geliefert werden. Ansätze dafür sind bei einigen Nummern vorhanden, verschwimmen aber im Hammondorgel- und Gitarrengewitter. Für einen Sprung nach vorne fehlen die zwei oder drei prägnanten positiven Ausreißer, die sich als Ohrwurm entpuppen.
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