Wolves In The Throne Room - Diadem Of 12 Stars

Review

Obwohl WOLVES IN THE THRONE ROOM aus den U.S.A. (Olympia, Washington) kommen, klingen sie eigentlich so gar nicht amerikanisch. Vielmehr bedienen sie den alten, europäischen Stil und hier besonders die skandinavische Schlagseite. Zwar sind sporadische Vergleiche mit ihren Landeskollegen AGALLOCH legitim, jedoch nicht zwingend, denn während AGALLOCH auch mit vielen akustischen Elementen arbeiten, beschränken sich die Wölfe mit wenigen Ausnahmen weitestgehend auf die klassische Instrumentierung.

WOLVES IN THE THRONE ROOM spielen nicht einfach nur Black Metal, ihre Kompositionen sind ausufernd und intensiv. Es gibt lange Instrumentalpassagen, die mitunter hypnotische Auswirkungen haben. Jede Gitarrenmelodie wird regelrecht zelebriert und solange von den anderen Instrumenten unterstützt, bis sie ihre vollkommene Geltung erlangt. Immer bis zu dem Punkt, an dem der Gesang wieder das Zepter übernimmt und mit seinem düsteren Gekeife und Gekreische zum Hauptaugen-, bzw. Ohrenmerk wird.

Die Intensität der Kompositionen erinnert mich immer mal wieder an BURZUM, ohne nun direkte Vergleiche zur Musik ziehen zu wollen. Die teilweise simplen Melodien, die extreme Abarbeitung dieser, die nicht selten unterschwelligen Disharmonien und die üppigen Arrangements machen aus „Diadem Of 12 Stars“ ein Klangwerk, welches nicht nur vielseitig und interessant ist, sondern auch genügend Raum für schwarze Träume übrig lässt.

Zum Einsatz kommt neben der klassischen Instrumentierung auch eine weibliche Stimme („Face In A Night Time Mirror – Part 1“), die der Musik einen zusätzlichen Hauch Mystik und den Natur behafteten, dunklen Texten viel Ausdruck verleiht. Absolut stimmig und äußerst intensiv.

Auf „Diadem Of 12 Stars“ gibt es viel Raserei, aber auch peitschende Midtempoparts und depressive, langsame Töne. Die Kombination dieser Elemente ist äußerst ausgewogen und dunkel harmonisch zueinander eingesetzt. Langgezogene Schreie vertiefen die Musik und erzeugen eine vorzüglich dichte Atmosphäre, die in dieser Form ihresgleichen sucht. WOLVES IN THE THRONE ROOM sind nicht einfach nur Black Metal, sondern sie zelebrieren eine Reise, die durch dunkle Wälder bis hin zur unendlichen Schwärze führt. Gestützt wird dieser Eindruck durch die Überlänge der vier enthaltenen Lieder, wovon drei über zehn Minuten und eines sogar über 20 Minuten lang ist.

Ein Album, das in negativem Licht glänzt. Ein Album, das für sich alleine steht und ein kleines Meisterwerk darstellt. So wird großartiger Black Metal gespielt!

10.08.2007
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