Satte drei Jahre sind seit dem Chartbrecheralbum „Spectators“ inzwischen ins Land gegangen und außer den Kooperationen von Sänger Peter Heppner mit Goethes Erben und Schiller war es um Wolfsheim doch sehr ruhig geworden. Nun jedoch endlich wieder ein Lebenszeichen des Dark-Pop-Duos und ein Vorbote auf das demnächst erscheinende Album „Casting Shadows“. Seit den Hits „Once in a lifetime“ und „Künstliche Welten“ ist das Duo inzwischen auch über „Szenegrenzen“ hinaus ein Begriff, was sich im Rahmen der Promotion der neuen Maxi „Kein zurück“ u.a. in bei einigen „alten Fans“ mit Sicherheit Sodbrennen auslösenden Studiobesuchen bei VIVA`s Teenie-Talkrunde „Interaktiv“ zeigt … Auch das Video dudelt inzwischen regelmäßig auf MTV & Co, so dass „Kein zurück“ mit Sicherheit erfolgreich in die Fußstapfen der vergangenen Singles treten wird. „Kein zurück“ ist dabei wieder ein klassischer Wolfsheim-Song, der von der charismatischen Stimme Peter Heppners und dem von sanften Klängen umspielten, ohrwurmartigen Refrain lebt. Unweigerlich erwischt man sich immer wieder beim Mitsummen und bei jedem weiteren Hören nistet sich der Track – ob man nun will oder nicht – fester und fester im Gehörgang ein. Abgerundet wird die MCD mit dem wenig aufregenden Instrumental „IOU“, der sehr ruhigen B-Seite „And I“ und einem entbehrlichen Remix von „Kein zurück“. „Kein zurück“ dürfte für Wolfsheim ein sicherer Hit werden/sein – das Album „Casting Shadows“ soll am 7. April 2003 erscheinen.
Komischerweise konnte ich vor 2 Jahren mit dieser Single mehr anfangen als mit dem darauf folgenden Album. Das liegt vor allem am Etikettenschwindel, da ich bei einem deutschen Bandnamen auch (überwiegend) deutschsprachige Titel erwarte, was bei Wolfsheim, genau wie bei "Deine Lakaien", ganz sicher nicht der Fall ist. Die deutsche Sprache passt zum symphatischen Sänger Heppner viel mehr als das Englische, welches sich aus seinem Mund eher wie ein mittelmäßiger Depeche Mode-verschnitt anhört. Wie dem auch sei, "Kein Zurück" ist eine sehr schöne, melanchonische Nummer in der Tradition des Überhits "Die Flut" (Witt/Heppner), das darauf folgende "And I" ist auch nicht schlecht, nur der englische Gesang passt mir eben nicht. Die B-Seite "Lou" überzeugt mich durch Kraftwerk-lastige Melodien, und der abschließende Remix ist auch ganz o.k., auch wenn Remixe normalerweise überhaupt nicht mein fall sind. Alles im allem eine gute Maxi mit Songs, die mir länger im Ohr hängen blieben als auf dem eher enttäuschenden "Casting Shadows".