Wolfp.a.c.k. - I

Review

Es ist nicht gerade ein Zeichen von Kreativität, wenn sich eine neue Band eines Namens bedient, den schon zahlreiche andere vor ihr trugen – da tut es auch wenig zu Sache, dass dieser gut klingt oder man die Schreibweise dezent abwandelt: WOLFPACK hieß schon die bekanntere schwedische Crust-Truppe, die sich später in WOLFBRIGADE umbenannte, WOLFPACK hieß schon eine britische Thrash-Formation in den 80ern, WOLFPACK nannte sich bereits eine finnische Gothic-Metal-Band ebenso wie eine New Yorker Hardcore-Combo und ein tschechisches Death-Thrash-Kommando.

WOLFP.A.C.K. aus den Niederlanden präsentieren sich mit ihrem Debüt „I“ dann auch so unspektakulär, wie es ihr höchst kreativer Namensfindungsprozess erahnen lässt – nämlich mit ziemlich direktem, sich meist in mittlerem Tempo bewegendem Death Metal in solider Ausführung, wie es ihn weltweit hundert- oder gar tausendfach gibt. An dieser Gesichtslosigkeit ändern auch der etwa beim meist verständlich bleibenden Grölgesang erkennbare Hardcore-Einschlag oder die die Texte beherrschende Kriegsthematik kaum etwas.

Die etwas schnelleren und offenbar gewollt vehementen Stücke wie „Annihilation“ wüten schlicht und einfach nicht genug, um bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Von einer Todesblei-Kapelle, die sich mit einem solchen Namen schmückt, erwartet man doch mehr Biss und Temperament in Form einer treibenderen Rhythmusfraktion und eines animalischeren Geknurres und Geröchels. Immerhin darf man bei „War Victim“ ein gelungenes Zusammenspiel aus dem rauen, noch verständlichen Gesang und einer ansprechenden Rhythmusfigur attestieren.
Am besten klingen die vier Holländer aber meist dann, wenn sie wie in „When The Legions March“ oder „Built For Battle“ das Tempo drosseln und unheilvoll stampfend Richtung Schlachtfeld marschieren. Mitunter werden dabei Erinnerungen an die zähe, doomige Seite TOTENMONDs wach.

WOLFP.A.C.K.s schnörkelloser Death Metal mit Doomcore-Schlagseite hat – insbesondere in den drückenden Walz-Passagen – durchaus seine intensiven Momente, aber insgesamt bleibt „I“ zu unoriginell und harmlos, um in den erbitterten Gefechten um die Gunst der Zuhörer zu den Siegern zu gehören.

25.02.2011
Exit mobile version