Wolfhorde - The Great Old Ones

Review

Mit „The Great Old Ones“ veröffentlichen die Finnen von WOLFHORDE eine EP, die komplett aus Coversongs besteht. Wieso das? Als Grund geben sie an, dass es sich bei den Künstlern, von denen die Originalsongs stammen, eben mit um die größten Einflüsse für WOLFHORDE beziehungsweise den finnischen (Folk) Metal insgesamt handelt. Bei der Bandauswahl – bestehend aus FINNTROLL, MOONSORROW und AMORPHIS – ist das dann auch nicht weiter verwunderlich. Die EP ist also mehr als ein Tribute gedacht und weniger als eine eigenständige Veröffentlichung.

WOLFHORDE bleiben dicht dran

Zuerst nehmen sich WOLFHORDE „Jaktens Tid“ von FINNTROLL vor. Dabei wird bereits in den ersten paar Takten klar, dass sie nicht versuchen, dem Song großartig ihren eigenen Stempel aufzudrücken. Ganz im Gegenteil; er klingt weitestgehend 1:1 nachgespielt. Die handwerkliche Umsetzung stimmt dabei und vor allem die Drums sorgen für den nötigen Druck. Gut produziert ist der Track auch.

Weiter geht es mit „Kylän Päässa“ von MOONSORROW. Auch hier klingt das Cover ein wenig, wie sich eine abgeschriebene Hausaufgabe liest. Man hat es sich zum Beispiel nicht nehmen lassen, wie auch die Urheber eine Maultrommel mit am Start zu haben, die auch punktgenau eingesetzt wird. Auch sonst lässt sich an der Umsetzung hier wieder nicht herummeckern.

Den Schluss macht dann „Sign From The North Side“ von AMORPHIS. Hier unterscheidet sich das Cover stilistisch ein klein wenig mehr vom Original, was aber wohl hauptsächlich daran liegt, dass AMORPHIS da allgemein nicht so sehr in die gleiche Ecke wie FINNTROLL und MOONSORROW passen. Die Vocals, allesamt Growls, passen hier aber auch noch zu den Anfängen von AMORPHIS.

Wurzelbehandlung

Es fällt auf, dass sich WOLFHORDE bei allen drei Bands Songs von sehr frühen Alben der Bandgeschichte ausgesucht haben. Das dürfte kein Zufall gewesen sein, geht es doch um die Wurzeln des finnischen Metal und um das, was ihn in einer Schlüsselphase mitgeprägt hat. Insofern ist dem Trio dieses Projekt auf jeden Fall gelungen. Es wäre aber vielleicht sinnvoller gewesen, das Ganze als Bonusmaterial zu einer eigenen Veröffentlichung zu bringen. Am Ende klingen die Originalversionen dann doch alle etwas besser, auch wenn die von WOLFHORDE keinesfalls schlecht sind. Es bleibt dennoch die Frage, wer sich jetzt diese EP anhören soll, wenn er auch einfach die jeweiligen Songs der Originalbands anhören kann.

28.11.2017

headbanging herbivore with a camera

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1 Kommentar zu Wolfhorde - The Great Old Ones

  1. Niezama sagt:

    Ich dachte schon The Great Old Ones hauen gleich zwei Alben in einem Jahr raus…