Wolfheart - Tyhjyys

Review

Mit „Tyhjyys“ legen WOLFHEART nun ihr drittes Album seit der Bandgründung 2013 vor. Was ursprünglich als Ein-Mann-Projekt von Meister Tuomas Saukkonen begann mauserte sich dann mit dem Vorgängeralbum „Shadow World“ zur Band in Vollbesetzung. Ob als Soloprojekt oder komplette Kapelle, mit einem Output von einem Album alle zwei Jahre lassen WOLFHEART ihre Fans nie zu lange auf glühenden Kohlen sitzen. Dass aber keines der Alben mal eben zusammengezimmert ist, sondern jedes durch herausragende Qualität besticht, dürfte die Wertung hier sowie die für „Winterborn“ und „Shadow World“ hinreichend belegen. Näheres zum Schaffensprozess und der Bedeutung des Albumtitels erklärt uns Tuomas Saukkonen übrigens im Interview zu „Tyhjyys“.

Und noch in einem anderen Bereich zeigen WOLFHEART, dass sie qualitativ und quantitativ abliefern. Noch vor Veröffentlichung des Albums hauen sie bereits drei Singles raus! Das brachiale und monumentale Brett „Boneyard“ machte im Dezember den Anfang. Das dazugehörige Video wurde aber bereits im August beim Summerbreeze Festival aufgezeichnet. Anfang/Mitte Februar folgten in einem Zeitraum von nur zwei Wochen die sich auf unterschiedlichste Art atmosphärisch aufbauenden Songs „The Flood“ und „World On Fire“.

Wer sich „Tyhjyys“ anhört, dem fällt beim Intro „Shores of The Lake Simpele“ erst einmal auf, dass es wieder einmal trügerisch ruhig losgeht. Das bleibt aber nicht lange so, und danach schlägt einem dann auch gleich das bereits oben erwähnte „Boneyard“ entgegen. Mit diesem Song hauen WOLFHEART zwar schon zu Beginn des Albums das absolute Highlight raus, die folgenden Nummern bestechen aber allesamt ebenfalls mit den unverkennbaren Kompositionen des Tuomas Saukkonen. Dessen musikalischer Fingerabdruck zieht sich wie ein roter Faden durch seine Schaffensgeschichte. Wie es dem Guten gelingt, dass sein Sound dabei niemals alt wird, ist eigentlich nur noch unfassbar.

Sind WOLFHEART jetzt Doom Metal? – Jein

Auch wenn das Album mal wieder „typisch Saukkonen“ klingt, so lassen einen doch auch ab und zu ganz ungewohnte Klänge aufhorchen. Mit den orchestralen Arrangements hatte er sich nämlich bisher bei WOLFHEART weitgehend zurückgehalten. Präsent waren sie immer, aber meist eher als Intro/Outro oder als begleitendes, atmosphärisches Backdrop. Auf „Tyhjyys“ treten sie jetzt aber mehr denn je in den Vordergrund und setzen sich gezielt von den anderen Instrumenten ab. Auch der Doom war natürlich immer schon irgendwie da, aber auf diesem Album hält man erstmals plötzlich inne und denkt, „sind WOLFHEART jetzt Doom Metal?“. Die Antwort ist jein, denn insgesamt befindet sich die Band auf der Death-Doom-Skala nach wie vor näher an ersterem Genre. Insgesamt hat das Tempo im Vergleich zu den Vorgängern auch nochmal ordentlich zugenommen. Der Titelsong „Tyhjyys“ lässt das Album dann aber herrlich doomig und auch wieder auf Finnisch ausklingen. Ganz großes Kino, wie fast immer bei WOLFHEART.

Die Anschaffung dieses Albums lohnt sich also mal wieder definitiv. Und wer jetzt Lust bekommen hat, den musikalischen Werdegang von Meister Saukkonen noch einmal revue passieren zu lassen, oder sich vielleicht auch zum ersten Mal damit zu beschäftigen, der kann sich unser Special „Die Projekte des Tuomas Saukkonen“ zu Gemüte führen. Hier stellen wir die wichtigsten Songs seiner Karriere vor – natürlich von ihm persönlich ausgewählt!

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10.03.2017

headbanging herbivore with a camera

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