Mit „King Of The North“ tut sich was im Hause WOLFHEART. Wo beim 2020er Vorgänger „Wolves Of Karelia“ noch eine mangelnde Frische zu kritisieren war, kommt nun mehr Bewegung ins Spiel. Bereits auf der EP „Skull Soldiers“ haben WOLFHEART den Klargesang ausgepackt. Auf „King Of The North“ wird diese Bereicherung nun zum festen Bestandteil des Songwritings. Ebenso steuern die beiden Gastvokalisten Jesse Leach (KILLSWITCH ENGAGE) und Karl Sanders (NILE) Gesang bei, respektive auf „Ancestor“ und „Cold Flame“. Doch nicht nur am Mikro, auch musikalisch legen sich WOLFHEART ins Zeug.
WOLFHEART setzen auf Epik
Der Opener „Skyforger“ startet mit einem dramatisch anmutenden Piano-Intro, bleibt allgemein etwas moderater und versprüht eine gewisse Epik. Diese Facette, die WOLFHEART seit dem erstmaligen Einsatz von Streichern vor einigen Jahren schrittweise weiter ausgebaut haben, ist auf „King Of The North“ nun stärker vertreten als je zuvor, was man später vor allem bei „Knell“ und „Headstones“ hören wird. Mit „Ancestor“ hält jedoch das Geprügel Einzug, auf das man bei den Finnen unter keinen Umständen verzichten möchte. Die Gitarren zeigen sich dabei so, wie man sie bei WOLFHEART kennt und schätzt: tief gestimmt, schnell gespielt, mit dem ein oder anderen frickeligen Detail, und mit eingängigen Leads.
„King Of The North“ nähert sich früheren Höhen an
Auch wenn sich WOLFHEART verstärkt Streichern und teils schmachtender Solos bedienen, bleiben die harten Passagen nicht auf der Strecke. „Fires Of The Fallen“ erinnert mit seinen Blast Beats zu Orchesterklängen kurzzeitig an Symphonic Black Metal, und die Dampfwalze im Rausschmeißer „Eternal Slumber“ überrollt einen zum Schluss noch mal gepflegt. Einige Stücke, darunter „The King“ und „Cold Flame“ hätten durchaus noch etwas mehr Pfiff vertragen können. Die meisten Tracks zeichnen sich aber durch viele Tempowechsel und ein gutes Pacing als sehr kurzweilig aus. Auch wenn die Wertung hier der für „Wolves Of Karelia“ entspricht, so ist „King Of The North“ doch ein Stückchen frischer geworden und verfehlt die Neun nur knapp. Das nächste Album könnte also durchaus wieder das Level früherer Werke erreichen.
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