Die finnischen Melodeather WOLFHEART haben sich in ihren gut zehn Jahren Bandgeschichte als äußerst produktiv erwiesen; „Draconian Darkness“ ist ihr siebtes Album seit dem Debüt. Rückblende: Bandkopf und Multitasker Tuomas Saukkonen hatte mit der WOLFHEART-Gründung 2013 alle seine anderen Projekte auf Eis gelegt. Die Wiederbelebung von DAWN OF SOLACE 2019 sowie BEFORE THE DAWN 2021 hat WOLFHEART nicht ausgebremst, wie der fortlaufende Output beweist. Stilistisch hat die Band in den vergangenen Jahren einige Veränderungen vollzogen. Der anfangs überraschende Einsatz von Streichern hat sich mittlerweile fest etabliert. Gleiches gilt für den unterstützenden Klargesang. Beide Elemente finden sich auf „Draconian Darkness“, eines davon in neuem Umfang.
Sind WOLFHEART jetzt Symphonic Death?
Gleich zu Beginn setzt „Ancient Cold“ auf einen opulenten orchestralen Aufbau. Die Arrangements begleiten die einsetzenden Instrumente und lassen an Symphonic Death denken. Dieser Eindruck kommt im Verlauf der Platte wiederholt auf. Auch nach vielen Durchläufen stellt sich jedoch die Frage, ob man der Band diesen neuen Genrestempel aufdrücken möchte. Eine Antwort darauf wird es an dieser Stelle nicht geben, aber als Beiwerk oder lediglich unterstützendes Element kann man die orchestralen Arrangements nicht bezeichnen.
Beim Rest der Instrumentierung setzt die Band auf Kontinuität. Alle Stücke haben den typischen WOLFHEART-Sound. Die Gitarren sind tief gestimmt und bieten von Midtempo bis Kettensäge sämtliche Geschwindigkeiten. Wohldosierte Blast Beats sorgen für den obligatorischen Prügelfaktor. Auch die Lagerfeuerromantik kommt nicht zu kurz. „Burning Sky“ bietet sogar die ganze Palette: Ein Akustik-Intro, erhabenen Orchestersound und Hochgeschwindigkeits-Riffing. Der Track teilt sich mit der Single „Grave“ den Posten der Highlights auf „Draconian Darkness“.
„Draconian Darkness“ hat wenige Höhen und Tiefen
Viel Varianz war nie das Ding der Band, weshalb es hier nicht viele Stücke zu einer namentlichen Erwähnung gebracht haben. Dass WOLFHEART aber wissen, was sie tun, steht außer Frage. Ausfälle waren auf diesem Album nicht zu erwarten. Tatsächlich ist die Qualität der Stücke durchgehend hoch, mit wenigen Ausschlägen nach oben und unten. So kommt der Klargesang teils dünn daher, und möglicherweise kann man der Band ankreiden, sich etwas zu sehr auf die orchestralen Arrangements zu verlassen. An die Alben aus der ersten Hälfte der Diskografie – bis einschließlich „Constellation Of The Black Light“ – reicht „Draconian Darkness“ zudem nicht ganz heran. Doch die ‚cold flame‘ der Band brennt definitiv noch immer.
Kommentare
Sag Deine Meinung!