Wolfchant - A Pagan Storm (Re-Recorded)

Review

Um ihrem Durchbruchsalbum zu neuem Glanz zu verhelfen, haben WOLFCHANT „A Pagan Storm“ neu aufgenommen. Ob das Ergebnis überzeugen kann, gilt es, herauszufinden.

„A Pagan Storm (Re-Recorded)“ bietet mehr als man denkt

Zugegebenermaßen sind Remaster und Re-Recordings ein heikles Thema. Schnell wird der Vorwurf des gewissenlosen Cashgrabs laut. Allerdings haben WOLFCHANT in die Neuinterpretationen ihres wichtigsten Albums eine Menge Arbeit gesteckt – und das hört man. Beim Intro „Growing Storms“ ist der Unterschied zunächst nur klein, wenn dann allerdings das titelgebende „A Pagan Storm“ losbricht, bemerkt der Zuhörer, wie die Band in den vergangenen 21 Jahren gewachsen ist.

WOLFCHANT machen nichts neu, aber vieles besser

Das ursprüngliche „A Pagan Storm“ hatte seinen Reiz und gilt nicht grundlos als Wegbereiter für den Erfolg der heidnischen Niederbayern. Es war aber auch von einer jugendlichen Naivität geprägt, die nach über zwanzig Jahren nicht mehr vorhanden ist.

Von dem inzwischen reichhaltigen Erfahrungsschatz und den Ressourcen bei der Tontechnik profitiert „A Pagan Storm (Re-Recorded)“ immens. Die einzelnen Spuren wirken besser abgemischt, Mario „Lokhi“ Mögingers High-Pitch-Screams klingen noch immer böse, aber gesünder. Sein kehliges, über die Stimmbänder schrammendes Gekreische ist inzwischen ein gekonntes Timbre aus den Tiefen des Bauchs – so, wie es sein sollte, wenn der Sänger ein Konzert durchhalten will.

Darüber hinaus klingen die wenigen cleanen Passagen nicht mehr wie das schöngeistige Geschwafel eines elitären Elben, sondern wie die betrunkenen Schlachtrufe einer Horde Wikinger – also genau das, was eine Platte mit dem Titel „A Pagan Storm“ anstreben sollte. Am meisten fällt das beim Titeltrack auf. Hier wurde aus dem genannten schwachen Klargesang ein herrlich volltrunkener Chor. Die Drums sind tight, der Bass hat mehr zu tun und alles in allem wirkt die Produktion runder als noch im Jahr 2007.

Natürlich haben WOLFCHANT das Rad nicht neu erfunden oder es gar gewagt, ihre Kompositionen zu ändern (seit George Lucas wissen wir, dass man das nicht machen darf), aber das Ergebnis kann sich noch immer hören lassen und klingt aufgrund der besseren Qualität noch ansprechender.

Redakteur Florian hat das ursprüngliche „A Pagan Storm“ seinerzeit mit fünf Punkten bewertet und den Jungs die Fähigkeit zum Reifen hoch angerechnet – und ihre Eier.

Heute, nach siebzehn Jahren, kann WOLFCHANT mit „A Pagan Storm (Re-Recorded)“ diese Fähigkeit nicht nur bestätigen, sondern sogar eine etwas bessere Bewertung abstauben.

Chapeau!

15.09.2024

Ich liebe das Schreiben und den Metal. Warum nicht beides kombinieren?

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