Wolfbrigade - Run With The Hunted

Review

In ihrem eng abgesteckten Betätigungsfeld sind die Schweden von WOLFBRIGADE absolute Qualitätsgaranten. Seit nunmehr über 20 Jahren schwingt die Crust-Punk-Kapelle unermüdlich die Keule, reißt auf Club- und Festivalshows gleichermaßen ab und schiebt in schöner Regelmäßigkeit neue Alben hinterher. „Run With The Hunted“ heißt das neunte, Ende April erschienene Machwerk der Wölfe und als Hörer ist man sehr versucht, sich so schnell wie möglich dem Rudel anzuschließen und eine Runde mitzurennen (vorzugsweise in einem Circle Pit).

Kompromisse sind nichts für WOLFBRIGADE

Zehn Songs, nur zwei davon länger als drei Minuten, kein großes Intro-Geplänkel, Knüppel aus dem Sack von Sekunde eins an – mit diesem Rezept will und kann „Run With The Hunted“ punkten. Der Sound ist roh, aber ausreichend heavy und differenziert. Tatsächlich klingt die Göteborg-Death-Schule der 90er Jahre im ungestüm knüppelnden Schlagzeug ebenso durch wie in den Lead-Gitarren der etwas melodiöseren Tracks (hier wären unter anderem „Return To None“ und „Feral Blood“ zu nennen).

Fast schon experimentierfreudig muten Intro und Outro von „Kallocain“ an, die einen beinahe epischen Melodierahmen um den räudig-klassischen Mittelteil zimmern. Hier fühlt man sich tatsächlich kurz in einem Folk-Metal-Schlachtengesang. Das raue Organ von Mikael Dahl hat dann aber so einen Art, einen alsbald wieder ins Hier und Jetzt zurückzuholen.

Eine knackige und adrenalingesättigte Treibjagd

So richtig viel Abwechslung gibt es, abgesehen von den oben genannten Beispielen, auf „Run With The Hunted“ nicht. Insbesondere der Schlagzeug-Beat wird nur minimal variiert und füllt ansonsten einfach seine treibende Funktion aus. Zwar regt so ziemlich jeder Song schon allein im trauten Heim genossen zum Mitwippen und Kopfnicken an, irgendwann verschmilzt aber auch einfach vieles ineinander.

Es gibt dennoch oder vielleicht gerade deshalb wenig Grund für WOLFBRIGADE, sich zu weit vom hauseigenen Patentrezept zu entfernen. Zwischen ENTOMBED, MOTÖRHEAD und den HELLACOPTERS macht WOLFBRIGADE so schnell niemand etwas vor. Und so ist auch „Run With The Hunted“ eine knackige und adrenalingesättigte Treibjagd in irgendeinem schwedischen Wald, der man sich als Fan von Punk, Rock und Death Metal gleichermaßen schwerlich entziehen kann.

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23.05.2017

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1 Kommentar zu Wolfbrigade - Run With The Hunted

  1. Crusti sagt:

    Nichts für ungut, aber von Crust Punk und besonders von Woflbrigade hast du nicht viel Plan oder? Wenig Abwechslung? Variierende Beats? Äääh, D-Beat??? Hallo, irgendwas?

    DIe Scheibe reiht sich vorzüglch ein und stellt neben „Lycanthro Punk“ (damals noch als Wolfpack) aus meiner Sicht das Beste dar, was die Wölfe bislang vollbracht haben.

    8/10